La Abadía del Crimen
für PC (DOS)

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Wandrell:Besucherwertung:
5/6
Weitere Titel: La Abadia del Crimen
Firma: Opera Soft
Jahr: 1987
Genre: Adventure
Thema: Umsetzung eines anderen Mediums / Historisch
Sprache: Castellano
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 40520
Rezension von Wandrell (20.02.2008)
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Ein Mann wurde in der Abtei ermordet, und Bruder Frederico, ein Mönch, der gerade erst im Kloster angekommen ist, muss den Täter ausfindig machen. Und das muss schnell gehen, denn in wenigen Tagen wird der Inquisitor Bernado Gui eintreffen, und es wäre für alle Beteiligten besser, wenn dieser nicht involviert würde.

Morde in einem Kloster, ein labyrinthartige Bibliothek, ein Inquisitor und ein verbotenes Buch: Offensichtlich handelt es sich bei diesem Spiel um eine Adaption des Romans „Der Name der Rose“. Da die Programmierer sich jedoch nicht die Namensrechte von Umberto Eco sichern konnten, wichen sie auf einen dem ursprünglichen Namen des Romans angelehnten Titel aus (und aus William wurde dann noch Frederico).

Natürlich enthält das Spiel nicht alle Handlungsstränge, die sich in dem Buch vermischen. Es konzentriert sich auf die Verbrechen und die Bibliothek. Trotz Allem ist es eine gute Adaption, und nach der Meinung Vieler das beste spanische Computerspiel überhaupt - direkt aus der Hochzeit der spanischen Softwareindustrie. Es hat allerdings einige große Probleme.

Zuerst ist da der Abt, den man schnell zu hassen lernt, sobald er einem zum zehnten Mal befiehlt, ihm zu folgen, weil man nicht auf dem exakten Pfad bewegt, den er benutzt. Und wenn man nicht sogar gleich aus dem Kloster geschmissen wird, da er mit jeder Verringerung des „Obsequium“-Balkens (frei übersetzt aus dem Lateinischen: „Ordnung“) ärgerlicher wird, und einen beim vollständigen Verschwinden dieses Werts sofort hinauswirft, hat man unter scheinbar lächerlichen Kleinigkeiten zu leiden, da man irgendeine Regel des Klosters nicht befolgt, weil man beispielsweise keine Ahnung hat, wo man sich während der Messe aufzuhalten hat, oder welcher Teller der eigene ist.

Dann ist da die grafische Perspektive. Die Umgebung selbst ist gut gemacht, jeder Ort hat seine Eigenheiten und wird in isometrischer Perspektive dargestellt. Jedoch wechselt die Kamera plötzlich ihre Richtung, wenn man von einem Raum in den nächsten geht, so dass man sich schnell mal im Kreis bewegt auf der Suche nach einem bestimmten Ort. Natürlich gibt einem auch niemand Hilfestellung bezüglich der Richtungen (abgesehen von der Messe und zu den Mahlzeiten, wo Adzo (Adson) einen hinführt). Eine Übersichtskarte vermisst man ebenfalls schmerzlich.

Drittens macht einem die Zeit zu schaffen. Jeder Tag ist in vier Abschnitte (plus Nacht, die man zum Schlafen nutzen soll) eingeteilt. Die Abschnitte sind jedoch jeweils sehr kurz. Man muss jedoch immer etwas Bestimmtes erledigen, und wenn man diese Aufgabe nicht bereits vorher weiß, kann man sie kaum schaffen. Dies ist besonders fatal, da es keine Speicherfunktion gibt.

Insgesamt ist das Spiel also dafür, dass es angeblich das beste Spiel meines Landes ist, recht makelbehaftet. Das macht es nicht schlecht oder wertlos. Es hat sicherlich die Branche gut repräsentiert: Die Engine ist sehr gut, und als Kind habe ich es sehr gemocht. Es ist nur eben nicht ganz so gut, wie immer gesagt wird. Oder das liegt einfach am Zahn der Zeit...

Übersetzt von Mr Creosote

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