MS-DOS
Trotz aller Alternativen ist es immer noch die sicherste Methode, die Spiele auf zeitgenössischer Hardware und unter MS-DOS laufen zu lassen. Je nach Alter des Spiels eignet sich ein 286er, 386er oder 486er. MS-DOS mit seiner rudimentären Kommandozeile wird für viele natürlich eine Hürde darstellen. Besonders das Speichermanagement kann zum Albtraum werden, weshalb es detailliert auf einer eigenen Seite erklärt ist.Bremsprogramme
Selbst unter MS-DOS ist das am häufigsten auftretende Problem, dass der Computer einfach zu schnell ist, um das gewünschte Spiel sinnvoll zu spielen. Entweder läuft alles so schnell ab, dass es unspielbar ist, oder aber das Spiel startet gar nicht erst ("Runtime Error 200" ist die typische Fehlermeldung).Abgesehen von der Möglichkeit, sich einen weiteren (langsameren) Computer zuzulegen sind die Lösung dieses Problems sogenannte Bremsprogramme. Das sind Programme, die im Hintergrund laufen, und nichts anderes run, als dem eigentlich laufenden Programm (Spiel) Prozessorzyklen zu klauen und es somit zu verlangsamen. Mo'Slo ist das prominenteste Beispiel hierfür, schon allein, weil es weiterhin gepflegt und aktualisiert wird.
Beispiel
moslo /10 c:\games\x\x.exe...lädt die ausführbare Datei C:\GAMES\X\X.EXE mit 10% der der normalen Geschwindigkeit. Weitere Informationen gibt es, wenn man moslo einfach ohne Parameter ausführt und natürlich auf der offiziellen Homepage.
Emulatoren
Will man den Aufwand eines kompletten zweiten Computers nicht auf sich nehmen, braucht man früher oder später einen Emulator, denn das reine Bremsen löst natürlich nicht das Problem des fehlenden Betriebssystems und auch die Installation von MS-DOS auf heutiger Hardware ist nicht das Gelbe vom Ei (es sei denn, man hat noch eine serielle Maus, eine entsprechende Tastatur usw. - was garantiert nicht der Fall ist).Dosbox
Dosbox ist ein Emulator, der explizit dafür entwickelt wurde, Spiele zum Laufen zu bringen, was ihn zur naheliegenden Wahl macht. Auf der Webseite findet sich eine umfangreiche Kompatibilitätsdatenbank.Wir können nur einen groben Überblick bieten, da die Benutzung natürlich vom eigenen System und der Emulatorversion abhängt und zuguterletzt viele Benutzer auch eines der sogenannten "Frontends" zur Konfiguration einsetzen. Prinzipiell erscheint nach Starten des Emulators eine Kommandozeile, die der von MS-DOS nachempfunden ist. Hier muss man nun die benötigten Verzeichnisse des Hostsystems einbinden, um sie innerhalb des Emulators nutzen zu können. Beispiel:
mount c c:\games\oder
mount c /home/user/games/bindet den Pfad C:\GAMES\ (auf MS-Windows-Systemen) bzw. /home/user/games/ (auf Unix-artigen Systemen) als virtuelles Laufwerk C: im Emulator ein. Ein CD-Laufwerk geht ähnlich, nur muss man die Option -t cdrom anhängen:
mount d d: -t cdrom
mount d /media/cdrom -t cdrombildet das echte Laufwerk D: (Windows) bzw. den echten Pfad /media/cdrom (Unix) auf das virtuelle Laufwerk D: ab. Möchte man den Emulator regelmäßig benutzen sollte man diese Befehle automatisieren, indem man die in den [autoexec]-Bereich des Konfigurationsdatei einfügt.
Sobald alles so wie benötigt eingebunden ist, wechselt man einfach ins Verzeichnis des Spiels und startet es. Zum Beispiel:
Z:\>C: C:\>cd game C:\GAME>game...wenn das Spiel im Verzeichnis GAME liegt und die ausführbare Datei GAME.BAT, GAME.EXE oder GAME.COM heißt. Hat man die Namen nicht alle im Kopf, kann man per "dir"-Befehl den Inhalt des momentanen Pfads ansehen ("dir /w" stellt das Ganze übersichtlicher dar).
Um das Spiel langsamer oder schneller zu machen, kann man Strg+F11 und Strg+F12 benutzen. Obere Schranke ist offensichtlich die Leistungsfähigkeit des Hostsystems. Auch ein Prozessor jenseits von 1 GHz kommt bei der Emulation eines 100-MHz-Prozessors ins Schwitzen, also sollte man keine Wunder erwarten.
Natürlich kann noch viel mehr konfiguriert werden, aber viel hängt von den eigenen Gegebenheiten und dem fraglichen Spiel ab. Eine Übersicht darüber, was möglich ist, findet sich im Dosbox Wiki.
DOSEMU
Zuguterletzt bleibt die Möglichkeit, einen vollständigen, generischen x86-Emulator einzusetzen. DOSEMU ist ein solcher, der wiederum auf Bochs basiert, sich jedoch darauf spezialisiert, MS-DOS und MS-DOS-Anwendungen zum Laufen zu bringen.DOSEMU emuliert nur die Hardware, um es also einzusetzen, muss man innerhalb des Emulators ein Betriessystem installieren. Diejenigen, die es noch besitzen, können es mit dem originalen MS-DOS versuchen, aber sonst bietet sich die sehr gute kostenlos Alternative FreeDOS an.
Sobald das geschafft ist, verhält sich die Umgebung in DOSEMU genauso, wie ein virtueller Computer, man kann ihn also als Maschine in der Maschine sehen. Alle Tipps für echte Hardware gelten also auch hier.