Silent Hunter
für PC (DOS)

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Klessi:
Firma: SSI / Mindscape
Jahr: 1996
Genre: Simulation
Thema: Historisch / Schifffahrt / Krieg
Sprache: Deutsch
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 7554
Rezension von Klessi (05.06.2016)

Silent Hunter spielt zur Zeit des zweiten Weltkrieges im Pazifik. Als Kommandant eines amerikanischen U-Bootes ist es Ihre Aufgabe, soviel japanische Feindtonnage wie nur möglich auf den Ozeangrund zu schicken.

Je besser Sie Ihre Aufgabe erledigen, desto mehr Orden können Sie erhalten. Auch bekommen Sie bessere U-Boote zur Verfügung gestellt, mehr und bessere Torpedos, Schiffsradar und Flugzeugradar kommen dann von Zeit zu Zeit dazu. Das Radar ist wirklich sehr hilfreich, um Konvois außerhalb der Sichtweite aufzuspüren oder um Konvois mit riesigem Geleitschutz aus dem Weg zu gehen. Was wirklich manchmal einfach mehr Sinn macht, als sang- und klanglos einfach unterzugehen (im wahrsten Sinne des Wortes) ohne großen Schaden angerichtet zu haben.

Stellen Sie sich dem Feind auf offener See und das Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Schlängeln Sie sich durch die Armada von Zerstörern, die einem Konvoi oder einem Flugzeugträger-Geschwader als Geleitschutz dienen. Die Jungs auf den Schiffen verstehen ihr Handwerk und machen Ihnen mit den Wasserbomben das Leben als Kommandant ihres U-Bootes ganz schön schwer. Gerade bei Flugzeugträgerverbänden setzen Ihnen Flugzeuge auch noch heftig zu.

Deswegen sollte man sich am Anfang die kleineren Konvois aussuchen, da diese zumeist nur von zwei Zerstörern begleitet werden. Da ist es schon mal leichter, einen Frachter oder ein Fabrikschiff zu den Fischen zu schicken.

Es gibt aber auch noch die Möglichkeit, bei Nacht und Nebel in einen Hafen zu schleichen. Häfen werden von höchstens drei Zerstörern bewacht. Sind die erstmal ausgeschaltet, ist es ziemlich einfach, auch dicke Pötte zu versenken. Manchmal ist das dann aber auch schon wirklich zu einfach. Die versenkten Zerstörer werden nicht durch neue ersetzt. Die Besatzung der im Hafen liegenden Schiffe wird wohl durch das Versenken auch nicht aufgeweckt so dass man in aller Seelenruhe alles torpedieren kann was im Hafen liegt. Ist nicht so mein Geschmack, aber es hilft mit den Tonnage-Zahlen enorm weiter, um sich in den Rängen der besten Kapitäne nach oben zu arbeiten. Über Tag ist die Einfahrt in einen Hafen nicht zu empfehlen, zusätzlich zu den Zerstörern kommen dann auch noch Flugzeuge dazu, die es nicht gerne sehen, wenn sich ein U-Boot in ihrem Hafen herumtreibt.

Nebenbei erteilt das Oberkommando aber auch Zusatzmissionen, wie das ausspionieren von Industrieanlagen per Fotoaufklärung oder die Rettung eines von japanischen Flugzeugen abgeschossenen amerikanischen Piloten, der im Wasser des Pazifiks treibt. Klingt jetzt hier ein wenig leichter als es dann im Spiel doch ist. Vor Allem, da diesen Aufgaben ein bestimmtes Zeitfenster zugeteilt ist. Läuft man auf dem Weg zu den Koordinaten einem Konvoi in die Arme, kann das ganz schön aufhalten und der Zeitplan gerät in Gefahr.

Die Grafik ist für ihre Zeit gerade so angemessen (VGA). Der Ozean ist ein riesiger und langweiliger Ort. Wenn die Entwickler von SSI das rüberbringen wollten, dann haben sie das richtig gut hingekriegt. Trotzdem finde ich die Atmosphäre, wenn das Boot getaucht ist und viele Zerstörer über Ihnen kreisen, doch durchweg sehr spannend. Man kann sich gut vorstellen, wie mies sich U-Boot-Besatzungen gefühlt haben müssen, wenn all diese Schraubengeräusche und Pings laut im U-Boot zu hören waren. Und die hatten nur eines im Sinn: Das U-Boot mit Wasserbomben zu zerstören. Dass so manches Besatzungsmitglied da durchgedreht ist, kann man dann gut nachvollziehen.

Alles in Allem ein gut und solide gemachtes Spiel, das mich doch manchmal für Stunden an den PC gefesselt hat.

Da es ein Kriegsspiel ist, bleiben die Diskussionen um den Sinn eines solchen Spieles wohl nicht aus. Das man mit jedem versenkten Schiff auch Menschen (natürlich nur virtuell) tötet, ist ja nun kein Geheimnis. Ich sehe es aber so, dass ich als Kind (ja ich bin schon etwas älter) auch Cowboy und Indianer gespielt habe, also Indianer reihenweise Siedler umgebracht haben oder auch umgekehrt. Deswegen ist aus mir trotzdem kein amoklaufender Massenmörder geworden (das müsst ihr mir jetzt einfach mal glauben :)). Es ist einfach nur ein Spiel und als solches sollte man es auch verstehen.

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