Solitaire's Journey
für Amiga (OCS/ECS)

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Mr Creosote:
Firma: Destiny Software Productions
Jahr: 1992
Genre: Denkspiel
Thema: Brettspiel
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 7774
Rezension von Mr Creosote (29.07.2016)
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Gleich als erstes habe ich von diesem Spiel gelernt, dass hinter Patiencen viel mehr steckt, als ich mir jemals ausgemalt hatte (und mehr als Microsoft uns verrät). Das, was ich bislang unter dem Namen „Patience“ kannte, nennt sich anscheinend formell „Klondike“. Es existieren mehr als 100 andere Varianten, die man hier allesamt ausprobieren kann. Was sie alle verbindet, ist das Ziel, Karten nach bestimmten Regeln zu sortieren.

Mehr als 100… was kann die bloß voneinander unterscheiden? Klar, einige ähneln sich sehr – Klondike oder Double Klondike läuft natürlich auf das selbe hinaus, nur mit ein oder zwei Kartensätzen. Doch wenn man sich wirklich damit beschäftigt, stellt man doch fest, dass selbst scheinbar kleine Regeländerungen völlig unterschiedliche Spielstrategien erfordern können.

Beispielsweise müssen im Standard-Klondike die Karten in absteigender Reihenfolge mit alternierenden Farben aneinandergelegt werden. Eine andere Spielart erlaubt es, beliebige Karten anzulegen. Was erstmal viel einfacher erscheint, bis es einem langsam aufgeht, dass diese Variante es im Gegenzug nicht erlaubt, beliebige Reihen komplett zu verschieben, sondern man darf immer nur eine einzige Karte wegnehmen – und auch dann nicht beliebig irgendwohin, sondern nur zu ihrem finalen Platz. Die scheinbar lockereren Regeln machen das Spiel also sogar komplizierter, da man sich seine Strategie zum Arrangement der vorläufigen Folgen selbst überlegen muss.

Neben der großen Liste, aus der man seine bevorzugte Variante direkt wählen kann, bietet Solitaire's Journey zwei „Story“-Modi. Der eine („Quest“) beschreibt den Streifzug durch ein verlassenes Haus. Pro Raum kann man aus drei Patiencen wählen, um ihn durchschreiten zu können. Der andere („Journey“) ist eine Reise von Küste zu Küste der USA, wobei man sich das Reisegeld mit dem Legen von Patiencen verdient. Was natürlich jeweils etwas künstlich aufgesetzt wirkt, einem aber doch immerhin einen guten Rahmen bietet, mehrere Spiele zu spielen und dabei verschiedene Varianten auszuprobieren.

Die generelle Sache bei Patiencen ist ja, das man leider nur selten gewinnt. Unabhängig davon, wie gut die eigene Taktik ist, gibt es einfach mehr mögliche initiale Verteilungen der Karten, die eine Lösung unmöglich machen, als welche, die potentiell aufgehen. Das Spiel reflektiert dies, indem es Punkte für bestimmte Zwischenerfolge vergibt. Der Fortschritt im „Quest“- und „Journey“-Modus wird anhand dieser Punkte gemessen, anstatt immer einen kompletten Erfolg vorauszusetzen.

Kann man dieses Spiel also empfehlen? Was soll man dazu bloß sagen? Es handelt sich um eine riesige Ansammlung von Patience-Varianten; viel mehr, als man jemals ernsthaft spielen werden möchte. Grafisch ist es mehr als ausreichend. Die Maussteuerung ist intuitiv. Wenn man also auf der Suche nach einem Patience-Spiel ist, ist es eine sichere Empfehlung. Wenn einen Kartenspiele dagegen generell langweilen… nun ja…

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