Engineering Jones and The Time Thieves of DSPea
für PC (DOS)

Mr Creosote:
Firma: Prentice Associates / Harris Semiconductor
Jahr: 1991
Genre: Denkspiel
Thema: Werbespiel / Science Fiction
Sprache: English
Lizenz: Freeware
Aufrufe: 8868
Rezension von Mr Creosote (31.07.2016)
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Archäologie ist die Suche nach Fakten […] Also vergessen Sie diese Geschichten von verborgenen Städten und die Welt umzugraben. Wir folgen keinen alten Karten, entdecken keine vermissten Schätze – und noch nie hat ein X irgendwann irgendwo einen bedeutenden Punkt markiert. Siebzig Prozent aller Archäologie findet in der Bibliothek statt. Forschung. Lesen.

Indiana Jones stimmte so seine Studenten ein, natürlich nur, um dann zumindest seinen Zuschauern vor der Leinwand in den folgenden 100 Minuten das genaue Gegenteil vorzuführen. Engineering Jones kann man wohl als ähnlichen Versuch, ein anderes Berufsfeld, das traditionell nicht als sonderlich abenteuerlich angesehen wird, attraktiver zu machen, interpretieren.

Die interessante Wendung: Im Gegensatz zu sonstigen Werbespielen richtet sich dieses explizit an eine Zielgruppe fertiger Ingenieure. Harris Semiconductor wollte damit wohl die technischen Entscheider anderer Firmen erreichen und dort ihre Produkte bekannt machen, was gar nicht mal so dumm ist, wenn jene Produkte eben nicht direkt für den Verbrauchermarkt bestimmt sind. 25 Jahre später ist dieser Aspekt natürlich reichlich irrelevant geworden; die toll gepriesenen Vorzüge der beworbenen Produkte klingen heutzutage offensichtlich nicht mehr so eindrucksvoll. Aber na ja, immerhin bin ich selbst Elektrotechnik-Ingenieur, wie auch der Protagonist des Spiels, und somit trotzdem wohl einigermaßen befähigt, das Spiel zu bewerten.

Engineering Jones spielt in einer düsteren Zukunft, in der Harris von Produktpiraten vom Markt gedrängt wurde. Selbstverständlich ist die Welt dadurch im Chaos versunken. Der Zeitpolizist Engineering Jones (das soll wohl wirklich ein Name sein…) muss die Dinge wieder richten.

Spielerisch stellt sich die Sache als recht auswechselbares, dreidimensionales Labyrinth dar. Da die Bildschirme sich alle recht ähneln, kommt man nicht um das Malen einer Karte herum. Diese Zeichnung ist dann allerdings auch das, was der wirklichen Arbeit eines Ingenieurs noch am nächsten kommt. Findet man einen Ort von Interesse, bekommt man dort entweder Hinweise über die Bösewichte (in einer überzogenen Techniksprache, die nicht ganz so unfundiert ist, wie sonst üblich, aber immer noch eher lächerlich wirkt) oder man bekommt ein kleines Actionrätsel zu lösen.

Dies ist alles nicht schlecht gemacht, aber andererseits auch nicht hochgradig interessant. Ganz bestimmt gibt es Tage, an denen man seine Arbeitszeit schlechter verschwenden könnte, aber andererseits müsste einem eigentlich auch immer eine bessere Beschäftigung einfallen. Und E. Jones (der Charakter) wird euch ganz sicher schnell auf die Nerven gehen mit seiner Pseudocoolness…

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