Cohort II: Fighting for Rome
für Amiga (OCS/ECS)

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Mr Creosote:
Firma: Impressions
Jahr: 1993
Genre: Strategie
Thema: Historisch / Krieg
Sprache: English, Deutsch, Français
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 7634
Rezension von Mr Creosote (03.12.2016)
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Cohort II, das selbst den Untertitel des Originals übernimmt, ist wahrscheinlich einer der lahmsten Nachfolger der Computerspielhistorie. Warum? Weil es praktisch mit seinem Vorgänger identisch ist.

Was hat sich also überhaupt geändert? Zuerst einmal der Titelbildschirm (Wow!), aber das kann's ja wohl nicht gewesen sein. Zwei Sprachen, die das Spiel vormals sprach, sind herausgeflogen (Verbesserung?). Es gibt ein paar neue Schlachtfeldtypen, von denen eines („Marsch“) praktisch eine Kombination von „Brücke“ und „Hügel“ ist und der Rest („Hügelland“, „Gestrüpp“ und „Wald“) sich spielerisch identisch mit den bereits vorher bekannten Hügeln darstellen. Selbstverständlich sehen alle neuen Schlachtfelder grafisch scheiße aus.

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Neue Einheitensprites!

Das Interface erlaubt nun einen dritten Befehlsmodus, so dass man Kommandos nun nicht nur einzelnen Spielfiguren oder Einheiten, sondern der gesamten Armee auf einmal geben kann. Was am Anfang der Schlacht nützlich ist. Zuletzt, vielleicht sogar zuallerletzt (es ist bei der mageren Auswahl wirklich schwierig zu entscheiden) gibt es noch eine neue Armee: Barbaren. D.h. Römer können jetzt nicht nur gegen andere Römer, sondern auch „Wilde“ kämpfen. Was immerhin ein wenig grafische Abwechslung bringt (selbst wenn es spielerisch überhaupt keinen Unterschied macht).

Man könnte sich also fragen, warum es das Spiel überhaupt gibt. Der Grund ist recht einfach, und ob man es glaubt oder nicht, ist es tatsächlich ein guter! Dieser nennt sich Caesar. Das überraschend unterhaltsame Spiel bot über seinen Sim City-Kern hinaus eine „Provinzebene“. Von Zeit zu Zeit griffen Barbaren die römische Siedlung an. Cohort II bietet die Funktion, sich mit Caesar zu verbinden: Man lädt einen Caesar-Spielstand oder installiert sich gleich ganz in dessen Verzeichnis – und kann nun diese Schlachten aktiv schlagen, anstatt sie nur automatisch berechnen zu lassen.

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Installieren? Spielen? Beides schlechte Ideen.

Bewertet man dies abstrakt, ist es eine hervorragende Idee! Caesar/Cohort ist kombiniert damit einer der Urväter eines spielerischen Standards, der sich kurz darauf erst entwickeln sollte (Impressions selbst griff ihn – viel erfolgreicher – in Lords of the Realm wieder auf). Die ziemlich sinnlosen Schlachten eines Standalone-Cohorts bekommen dadurch endlich einen größeren Kontext.

Schade nur, dass jede noch so gute Idee auch entsprechender Umsetzung bedarf. Es mit Cohort II zu kombinieren, wertet Caesar nicht auf, sondern zieht es qualitativ herunter. Caesar macht einfach viel mehr Spaß ohne diese „Erweiterung“!

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