Ducks Ahoy!
für C64

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Mr Creosote:
Firma: CBS Software
Jahr: 1984
Genre: Action
Thema: Schifffahrt / Logistik
Sprache: -
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 6951
Rezension von Mr Creosote (04.02.2017)
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Ducks Ahoy! Dies war eines der ersten Spiele, derer ich mich vom C64 erinnere. Es wird also voraussichtlich nicht die „objektivste“ Rezension aller Zeiten werden. Witzig dabei: Als ich mich entschloss, es nun endlich mal hier vorzustellen, nahm ich an, niemand würde es mehr kennen – dass es vollkommen in Vergessen geraten wäre. Doch bereits kürzeste Internetrecherche illustriert, wie falsch ich lag. Es ist „eines der ersten Spiele“ vieler Menschen, wie zahlreiche überschwengliche Liebeserklärungen dokumentieren. Nun bin also ich an der Reihe, in dem Chor miteinzustimmen.

Wie so viele Spiele der Zeit findet auch dieses auf einem einzigen statischen Bildschirm statt. Das Ziel ist klar: Man steuert ein Boot durch Kanäle im Stil Venedigs und versucht, suizidale Enten vor dem Ertrinken zu retten. Denn wie allgemein bekannt existieren in diesem alternativen Universum nicht nur selbstfahrende Boote, sondern zivilizierte Enten leben hier in Häusern, haben dafür jedoch die Fähigkeit zu schwimmen verloren. Ich kann mich nicht entsinnen, mir damals das Ausmaß der Absurdität jemals klargemacht zu haben.

Es gibt also diese Enten, die in die Kanäle springen, und man muss sie mit dem Boot auffangen. Bevor sie springen trotten sie gemächlich und gut sichtbar durch ihre Häuser, so dass man immer zur Stelle sein kann. Das Boot bietet Platz für zwei Enten gleichzeitig. Springt noch eine dritte dazu, kippt es um und das gleiche geschieht, wenn eine Ente im falschen Winkel auftrifft (was vorkommt, wenn man im letzten Moment noch schnell hinzufahren versucht, aber nicht ganz rechtzeitig zum Stehen kommt). Als wäre all das noch nicht genug schwimmt auch noch ein bösartiges Nilpferd durch die Kanäle, das das Boot bei Kontakt ebenfalls zum Kentern bringt. Umschifft man all diese Hindernisse, kann man die Enten am oberen Bildschirmrand in Sicherheit bringen.

Ducks Ahoy! punktet mit seinem intuitiven, actionreichen Spielprinzip sowie der witzigen Laufanimation der Enten, die genau im Takt der thematisch passenden Musik durchs Bild stapfen. Durch die hohe Spielbarkeit fällt all die vorhandene Nostalgie auf fruchtbaren Boden. Der kühlere, etwas von Nostalgie gereinigte Rückblick sagt einem aber natürlich, dass es sich schon um ein Produkt seiner Zeit handelt. Es gibt eben nicht mehr als dieses eine Level. Hat man die benötigte Anzahl Enten in Sicherheit gebracht, geht es einfach nur wieder von vorne los – etwas schneller. Und so weiter und so fort, bis man irgendwann doch scheitert. Nach den ersten fünf Minuten hat man streng genommen alles gesehen, Überraschungen folgen nicht mehr. Längerfristig wird man sich wahrscheinlich nicht mehr daran festbeißen, wie es 1984 noch durchaus geschah. Aber trotzdem eines der bessern ultrasimplen Spiele.

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