Brutal: Paws of Fury
für Amiga (OCS/ECS)

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Mr Creosote:Besucherwertung:
3/6
Firma: Gametek
Jahr: 1995
Genre: Action
Thema: Cartoon & Comic / Sonstige Fantasy / Kämpfen / Multiplayer
Sprache: English, Deutsch, Francais
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 7322
Rezension von Mr Creosote (08.04.2017)
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Ein Prügelspiel im Stil klassischer Cartoons? Da kann ich nur vorbehaltlos applaudieren – das Versprechen, Cartoongewalt in ein interaktives Format zu bringen ergibt unglaublichen Sinn. Man stelle sich vor, Jerry schnappe sich eine schwere Pfanne und ziehe sie Tom über den Schädel, worauf letzterer sich dann entsprechend rächt. Die Erwartungen für dieses Spiel dürften also als immens gelten.

Thematisch passend sind die wählbaren Kämpfersprites witzig und individuell klar erkennbar ausgefallen. Die grafische Qualität der Hintergründe ist dagegen wechselhaft. Einige gehen in Ordnung, aber ein paar sind doch sehr amateurhaft geraten. Die Spriteanimationen, die alles andere als flüssig ablaufen, erfüllen die konzeptuellen Erwartungen ebenfalls nicht, jedoch läuft immerhin alles schnell ab.

Spielerisch sind sich die Kämpfer leider recht ähnlich. Das beschränkte Schlag- und Trittrepertoire gilt erstmal für alle gleichermaßen. Typische Charakterwerte wie Schnelligkeit in Balance mit Schlagkraft existieren, machen aber kaum einen spürbaren Unterschied. Special Moves gibt es ebenfalls, jedoch sind sie größtenteils nutzlos; gut daran ist nur, wie sie einem vom Spiel zwischen den Kämpfen sukzessive beigebracht werden. Durch diese indirekte Upgrademechanik, wie in anderen Genres üblich, bekommt man immerhin etwas Langzeitmotivation.

Im Vergleich zum Original musste diese Version ein paar Kämpfer einbüßen. Ob das anderweitig einen Unterschied gemacht hätte, darf bezweifelt werden. Paws of Fury zu spielen ist einfach langweilig. Es ist eines derjenigen Spiele, deren Konzept viel mehr verspricht, als die Umsetzung einhalten kann.

Das tatsächliche Spiel ist einigermaßen spielbar, aber eben extrem generisch. Es sticht in keinem Aspekt aus der Konkurrenz hervor; an keiner Stelle bietet es etwas, das selbst die durchschnittliche Konkurrenz bereits im vorigen Jahrzehnt gezeigt hatte. Selbst wenn man frühere Maßstäbe ansetzt, ist die Umsetzung banal und schwunglos. Es gibt sicher keinen Grund, das Spiel zu hassen, aber es gibt genausowenig Anlass, es zu mögen. Hätte es nicht selbst die Erwartungen so hoch gesetzt, wäre es vielleicht noch nicht einmal ganz so enttäuschend. Schade, aber dieses Spiel sollte man besser auslassen.

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