Fightin' Spirit
für Amiga (AGA)

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Mr Creosote:
Firma: Light Shock / neo
Jahr: 1996
Genre: Action
Thema: Sonstige Fantasy / Kämpfen / Multiplayer
Sprache: English, Deutsch, Italiano
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 7275
Rezension von Mr Creosote (05.06.2017)
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Immer, wenn irgendwo ein großer Hit herauskommt, gibt es zahllose Nachahmer. Und so entstehen einige der seltsamsten Spiele. Wie beispielsweise eine italienische Produktion, die von einer österreichischen Firma vertrieben wurde, die sich japanischem Stil soweit bedient, dass sogar die englischen Fetzen darin mit ostasiatischem Akzent gesprochen werden. Ob das nun wirklich einen Sinn hatte, oder ob es nur so ist, weil die Entwickler dachten, es müsse halt so sein, sei mal dahingestellt.

Fightin' Spirit tritt in der Arena der Street Fighter II-Klone an. Angefangen beim Zeichenstil und den wählbaren Kämpfern bis hin zum „Plot“ (ein weltweites Turnier der besten Kämpfer mit absurden „Motivationen“ mitzumachen), illustriert auf einer praktisch identischen Weltkarte, auf der man auf gleicher Weise herumreist, beinahe identischen Soundeffekten, die gleichen albernen, zerstörerischen Bonuslevels (man zerschlägt einen Helikopter statt eines Autos) und so weiter und so fort.

Was das Spiel bietet, sind buntere Grafiken mit animierten Hintergründen, eine abwechslungsreiche Auswahl Kämpfer sowie bessere Animationen und Musik. Zumindest verglichen mit der Amigaumsetzung von Street Fighter II. Die eigene Spezialität des Spiels liegt in der hohen Anzahl der Special Moves, insbesondere diejenigen, die den „Fighting Spirit“ herauslassen. Ein schöner grafischer Effekt, der den Kämpfer in ein leuchtendes Tier oder mythologische Figur verwandelt, während er auf seinen Gegner eindrischt.

Insofern kann man es wohl zusammenfassen, dass spezifisch auf dem Amiga Fightin' Spirit das ist, was SFII eigentlich hätte werden sollen. Das Spiel nutzt die Fähigkeiten des Systems hervorragend aus. Es läuft schnell, aber nicht unmöglich schnell. Die Bedienung – auch wenn sie standardmäßig erstmal Mehrbutton-Gamepads annimmt, funktioniert sie doch auch recht gut mit einem Standardjoystick – ist reaktionsschnell und beherrschbar. Der Schwierigkeitsgrad ist gerade richtig. Die Kämpfer sind unterschiedlich genug, die Motivation hoch zu halten, aber trotzdem ganz gut ausbalanciert (abgesehen von dem Tiger, dessen große Reichweite ihm einen deutlichen Vorteil beschert). Doch selbst außerhalb der engen Systemgrenzen, also global bewertet, machen diese Qualitäten das Spiel zu einem nennenswerten Herausforderer. Dann ist es allerdings nicht mehr so besonders, denn natürlich ist es ein Imitat von erfolgreichen Spielhallen-/Konsolenoriginalen – nur eben ein gutes.

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