Citadel
für Amiga (OCS/ECS)

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Mr Creosote:Besucherwertung:
3/6
Weitere Titel: Cytadela
Firma: Virtual Design / Black Legend
Jahr: 1995
Genre: Action
Thema: Science Fiction
Sprache: Polski, English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 6802
Rezension von Mr Creosote (29.08.2017)
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Citadel war Teil der ersten Generation der 3D-Shooter für den Amiga und kam vom gleichen Verlag wie Behind the Iron Gate, was in der Fachpresse bei Veröffentlichung zu einiger Verwirrung aufgrund der fundamentalen Unterschiede zwischen den beiden führte. Tatsächlich wurden die Spiele von verschiedenen Teams parallel entwickelt. Wem also das andere genannte Spiel geläufig ist, braucht sich keine Sorgen zu machen – die bekannten Schwächen finden sich hier nicht wieder.

Im Vergleich zu dem früher veröffentlichten Spiel zeigt sich Citadel deutlich konventioneller im Wolfenstein-3D-Stil. Inklusive all der Beschränkungen des frühen Genres: keine Höhenebenen, automatisches vertikales Zielen, horizontales Ballern an die Laufrichtung gekoppelt…

Was gar nicht mal so schlecht sein mag, da Beschränkung durchaus in Fokus münden und man die wenigen Dinge immerhin richtig machen kann. Womit das Spiel gar nicht mal so schlecht beschrieben ist. Die Levels sind angemessen labyrinthig, aber nicht zu verwirrend und das Automapping erweist sich als äußerst hilfreich. Die Gegner sind gefährlich, aber nicht übermäßig. Acht verschiedene Waffen bieten ein wenig Abwechslung, auch wenn sie sich ehrlich gesagt doch nur in ihrem Schadenspotential unterscheiden.

Die Grafik sieht ganz gut aus und ihr Stil ändert sich alle paar Levels. Auf einem A1200 läuft sie einigermaßen schnell (auf einem A500 läuft das Spiel nur theoretisch), aber nicht allzu flüssig. Ironisch ist, dass schnellere Maschinen das auch nicht mehr entscheidend verbessern, was kein besonders gutes Licht auf die Leistungsfähigkeit der zugrundeliegenden Engine wirft.

Alles in Allem sollte es sich also um ein recht gutes Spiel handeln, oder? Beinahe… hätten sie nicht eine schlechte Designentscheidung getroffen. Es handelt sich ausgerechnet um den einen Entschluss, der das Spiel vom Rest des Genres abhebt. Etwas, das noch niemand anderes getan hat. Hm, wenn es noch niemand anderes getan hat, muss es entweder schlichtweg genial und revolutionär sein, oder aber ein völliger Irrweg. Tja, was es wohl sein wird?

Ist wohl nicht so schwierig zu raten. Man verliert Lebensenergie, wenn man in Hindernisse hineinläuft. Wie oft stößt man in solchen Spielen gegen Wände, oder sich gerade öffnende, aber noch nicht vollständig offene Türen? Genau, diese Bestrafung durch das Spiel ist ein echtes Problem. Durch sie wird Citadel viel schwieriger und das nur auf frustrierende Weise. Einfach ein Standardspiel ohne jegliche Innovationsversuche wäre besser gewesen.

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