Testament
für Amiga (AGA)

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Mr Creosote:
Firma: Insanity / APC&TCP / Islona / Signum
Jahr: 1997
Genre: Action
Thema: Sonstige Fantasy / Horror / Multiplayer
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 5818
Rezension von Mr Creosote (18.09.2017)
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Manchmal hilft ein tief gelegter Selbstanspruch. Die meisten Versuche, einen Doom-Klon auf dem Amiga zu produzieren, waren in unterschiedlichem Maße gescheitert. Einer der besten war relativ gesehen noch Gloom gewesen, klar eines der simpelsten Spiele. Weitere zwei Jahre später war die Anzahl der noch aktiven Entwickler auf dem System weiter zusammengeschrumpft. Testament ist sogar noch simpler als Gloom. Ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?

Es erwartet einen praktisch ein Wolfenstein 3D mit okkulter Fantasythematik. Es handelt sich also um einen Shooter ohne Höhenebenen, ohne seitliches Ausweichen gegnerischer Schüsse, aber dafür voller cartoonesquer Texturen und zweidimensionalen Modellen, die nur aus zwei oder drei Perspektiven gepixelt worden sind und deshalb nicht so richtig frei betrachtet werden können. Na ja, dafür läuft es immerhin flüssig selbst auf einem Standard-A1200.

Die Levels sind prinzipiell gut gestaltet. Wie üblich wird man durch die Suche nach drei farbigen Schlüsseln durchgelenkt. Texturen (die sowohl Innen-, als auch Außenwelten gestalten) und Gegner (von Zombies bis Magiern) werden regelmäßig ausgewechselt. Alles sehr solide, ohne Ausschläge ins Positive oder Negative. Nichts, was sich so richtig so oder so im Gedächtnis festsetzt.

Speziell ansprechend macht Testament seine sanfte Lernkurve. Die ersten Levels gestalten sich recht einfach, keine Gegnerhaufen stürzen sich gleichzeitig auf den Spieler. Sogar bis zum wohlverdienten Ende wird es vergleichsweise niemals richtig schwierig. Was Genrefans nicht gefallen mag, aber jenen hätte das Spiel ohnehin nicht gefallen.

Zugegeben, alles mäßige Attribute, doch das fasst meinen mäßigen Enthusiasmus für das Spiel immerhin treffend zusammen. Trotzdem muss man zugeben, dass im Sinn des eingangs Gesagten weniger tatsächlich manchmal mehr ist. Testament ist geradezu minimal, geht gerade mal als Grundgerüst des 3D-Labyrinthspiels durch. Doch dadurch verhebt es sich immerhin nicht. Die Spielbarkeit ist recht gut, wenn man denn auf sowas steht. 1997 mag es hoffnungslos veraltet gewesen sein, aber da es gar nicht versuchte, in der Oberliga mitzuspielen, bietet es auch kaum Angriffsfläche.

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