Warlords III: Reign of Heroes
für PC (Windows)

01.jpg
Mr Creosote:
Firma: SSG / Red Orb
Jahr: 1997
Genre: Strategie
Thema: Multiplayer / Krieg / Schwerter & Magie
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 8633
Rezension von Mr Creosote (20.11.2017)
Avatar

Was konnte auf Warlords II Deluxe eigentlich noch folgen? Thematisch war das Spiel bereits bis aufs Letzte gedehnt worden. Diesbezüglich geht es in Teil 3 zurück zu den Ursprüngen: Wir befinden uns wieder in der clichéhaften Fantasywelt voller Elfen, Orks usw. Spielerisch fühlt man sich gleich wie zu Hause. Böse Zungen könnten glatt behaupten, es handele sich nur um ein grafisches Update.

Was gar nicht mal so falsch ist, in all seiner Doppeldeutigkeit. Selbst die Grafik ist gar nicht mal so weit vom Vorgänger entfernt. Veteranen erkennen intuitiv sämtliche Elemente, die nur eine vorsichtige Botoxkur durchgemacht haben. Wobei nicht einmal die Einschränkung der zu nahen Vogelperspektive und damit der eingeschränkten Übersicht gelöst wurde. Sind also die Bewegungsanimationen die größte, „bahnbrechende“ Neuerung?

Tatsächlich sind wirklich fundamentale Neuerungen selbst mit der Lupe nicht auszumachen. Nur ein paar Kleinigkeiten hier und da. Einheiten haben nun Lebensenergiewerte zusätzlich zu ihrer Kampfkraft, was den Sieg einer Fledermaus über einen Drachen nochmal unwahrscheinlicher werden lässt. Stadtmauern können errichtet und verstärkt werden. Armeeboni sind etwas vielfältiger. Fraktionen können Bündnisse eingehen. In der Pseudo-Kampagne kann man ein paar seiner Helden ins nächste Szenario mitnehmen und die Werte einiger Basiseinheiten können verbessert werden.

Relativ gesehen stechen zwei Neuerungen hervor. Erstens sind die Produktionsmittel stark eingeschränkt worden: Jede Fraktion kann nur ihre eigenen Einheiten produzieren; selbst wenn in einer Stadt bereits vorher andere Einheiten zur Verfügung standen, können diese nach Eroberung einfach nicht mehr aufgestellt werden. Mag sich auch nicht nach viel anhören, aber es hat mehr Auswirkungen auf das Spielprinzip als vielleicht intuitiv klar: Plündern wird viel attraktiver und die Fraktionen werden stärker auseinanderdividiert. Andererseits sind die Städte einer Seite dadurch natürlich viel uniformer, die Wichtigkeit einiger strategischer Städte sinkt.

Zweitens ist die Rolle der Helden ausgebaut. Sie gehören nun einer von mehreren Klassen an, denen jeweils bestimmte Entwicklungspfade offenstehen: Spezialfähigkeiten sowie das Zauberspruchrepertoire können per Erfahrungsstufe ausgebaut werden. Wobei die Zaubersprüche temporär die Charakterwerte erhöhen, Kreaturen herbeirufen usw.

Und… das war's. Eine vielleicht etwas indifferente Rezension, die dem Spiel in seiner Gesamtheit wahrscheinlich nicht gerecht wird. Denn es macht tatsächlich sehr, sehr viel Spaß – nur ist es dermaßen nah an seinem Vorgänger, dass es gleichzeitig etwas enttäuscht. Ein paar sehr vorsichtige Anpassungen am Spiel nach immerhin vier Jahren? Was einerseits nicht die schlechteste Entscheidung gewesen sein mag, insofern dass Warlords schon immer ein sehr gut ausbalanciertes Gameplay bot, das also immerhin nicht verschlimmbessert wird. Trotzdem bleibt man unbeeidruckt zurück und ehrlich gesagt kann man sich diese Version auch schenken und direkt zu Darklords Rising springen.

Kommentare (1) [Kommentar schreiben]

[Antworten]

Quiz