Schwert und Magie 5: Das Haus des Vampirs
für C64

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Mr Creosote:
Firma: German Design Group
Jahr: 1991
Genre: Rollenspiel
Thema: Kämpfen / Horror / Schwerter & Magie
Sprache: Deutsch
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 9085
Rezension von Mr Creosote (25.08.2018)
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Auf der Insel Romania hat sich ein gewisser Graf Alucard in einem feudalen Herrenhaus eingemietet. Seitdem verschwinden mit großer Regelmäßigkeit kleine Jungen und Mädchen Nachts aus ihren Betten. Die ansässigen Druiden sperrten den Vampir daraufhin magisch in seinem Haus ein. Doch vergaßen sie, auch die Helfer des Grafen mit in den Bann einzuschließen. So gelang es dem Bösewicht, die Bruchstücke des Artefakts, dessen Macht ihn wieder befreien kann, an sich zu bringen. Der letzte Druide wendet sich verzweifelt an den mittlerweile erfahrenen Abenteurer – nur noch dieser letzte Abend bleibt, den Blutsauger endgültig zu besiegen.

Das ebenfalls mittlerweile gut abgehangene und damit als bekannt angenommene Schwert-und-Magie-Spielprinzip im Multiple-Choice-Stil wird im fünften Teil an seine Komplexitätsgrenze getrieben. Die Bewegung durch die zahlreichen Gänge mit jeweils mehreren Türen und Abzweigungen wäre mit einer direkteren Steuerung, bspw. durch die Cursortasten auf Basis der vorhandenen Vogelperspektiven-Ansichten der Räumlichkeiten, sicherlich intuitiver geworden. Nicht nur das, auch rein logisch besteht in der Vampirgruft erstmals echte Sackgassengefahr, aus der sich auch mit weiterer Tiefensuche nicht mehr herausgearbeitet werden kann.

Andererseits zeigen sich auch wieder schöne kleine neue Einfälle. So erhöhen gefundene Amulettstücke temporär die Charakterwerte, was allerdings auch bitter notwendig ist, einige der hammerharten Kämpfe durchzustehen. Apropos Kämpfe, ein spezieller Wächter kehrt immer wieder zurück, greift den Spieler aber nur bei bestimmten dummen Aktionen an, was wiederum das übliche Vorgehen des stumpfen Ausprobierens aller Wahlmöglichkeiten etwas weniger vielversprechend macht. Zuguterletzt findet man im Spielverlauf zahlreiche Waffen, die sich unterschiedlich effektiv je nach Gegner zeigen.

Trotzdem wiegen die Schwierigkeit der Kämpfe wie auch die generelle Unübersichtlichkeit der Spielwelt schwer. Die abenteuerliche Leichtigkeit voriger Folgen ist im Blutsaugerhaus, in dem man mit etwas zu vielen Schlüsseln hantieren muss, leicht verloren gegangen. Das mag man als Profiabenteurer mögen, aber bislang war der Eindruck doch eher, dass sich Schwert und Magie an die Mittagspausenzielgruppe wandte. Das Haus des Vampirs stellt keinen Paradigmenwechsel dar, aber die graduelle Entwicklung führt an gewisse Sinnhaftigkeitsgrenzen.

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