Schwert und Magie 7: Unter Wasser!
für C64

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Mr Creosote:
Firma: German Design Group
Jahr: 1992
Genre: Rollenspiel
Thema: Kämpfen / Schwerter & Magie / Mythen und Sagen
Sprache: Deutsch
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 7323
Rezension von Mr Creosote (15.09.2018)
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Meerjungfrau Sara berichtet unserem Abenteurer von einer ihm bislang unbekannten Unterwasserwelt, die sich die Nixen mit den Atlantern, die sich nach dem Versinken ihrer Insel ebenfalls körperlich an das Leben unter Wasser adaptiert haben, teilen. Leider herrscht bereits seit vielen Jahren Krieg. Auslöser war das Verschwinden einer heiligen atlantischen Statue, wofür die Nixen beschuldigt wurden. Sara wird vor den Augen des Helden von Atlantischen Soldaten entführt. Dank eines besonderen Kaugummis kann das Alter Ego des Spielers sich heroisch in die Fluten werfen und unter Wasser atmen.

Was folgt, hätte thematisch wie spielerisch auf mehrere Weisen spannend werden können. Die Erkundung einer fremdartigen Welt, die sich fundamental von der unseren unterscheidet, ist im Abenteuergenre weit etabliert. Zweitens könnte eine Unterwasserwelt auch rein physisch etwas anders funktionieren, als man es als Spieler der Reihe bislang gewohnt ist. Leider liefert Unter Wasser! weder auf die eine, noch die andere Weise ab. Das hätte vorausgesetzt, die Andersartigkeit der Spielwelt auch erzählerisch oder spielerisch zu reflektieren und entsprechend zu nutzen.

Der einzige diesbezügliche Ansatz findet derart statt, alle Fertigkeitswerte des Spielers pauschal zu senken. Was jedoch eher wie ein verzweifelter Versuch des Ausbalancierens eines zu einfach geratenen Spiels wirkt, als überlegtes Handeln. Geradezu entblößend bis beleidigend wird es dann, wenn sich nach Betreten der enttäuschend winzigen Stadt alles eben ganz genauso verhält, wie man es von der Oberwelt gewohnt ist. Da durchschreitet man Räume, stößt dabei gegen Tische, wodurch scheppernd Dinge zu Boden fallen usw.

Darüber hinaus liegt das Augenmerk auf der erwähnten Winzigkeit. Selbst im Rahmen der Schwert-und-Magie-Reihe, die nie als etwas anderes als Mittagspausenfüller konzipiert war, ist Unter Wasser! geradezu lächerlich unkomplex. Effektiv müssen drei zentrale Orte in richtiger Reihenfolge abgeklappert werden. Dazwischen wird mit ein paar unmotivierten Kämpfen und sehr vielen sofort als leer erkennbaren Räumen Zeit geschunden. Nach zwei Dutzend letzerer, in dem man nur eine weitere bedeutungslose Entscheidung vorgesetzt bekommt („links, rechts, vor, zurück, oben oder unten?“) ist jedoch selbst die inhärente Motivation eines Serienfans aufgebraucht.

P.S. Darüber hinaus wirft dieser Teil wieder mal ein seltsames Licht auf die technische Entwicklungsstrategie der Reihe. Die Auswahl der Schriftarten aus Teil 3 ist wieder da, nachdem sie dreimal mit Abwesenheit glänzte. Dafür fehlen vollständig die einfachen Grafiken, die einige Räume seit Teil 2 illustrierten und dem Spielkonzept eigentlich ganz gut standen.

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