Crystal Caves
für PC (EGA)

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LostInSpace:
Firma: Apogee Software
Jahr: 1991
Genre: Action
Thema: Science Fiction
Sprache: English
Lizenz: Shareware
Aufrufe: 9027
Rezension von LostInSpace (19.01.2020)
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Sieht aus und spielt sich wie ein Apogee Jump'n'Run, ist aber auf dem Mist von Frank Maddin gewachsen, der das Spiel zum großen Teil selber in seiner Freizeit programmiert und designt hat. Erst einige Zeit vor der Veröffentlichung im Jahr 1991 wurde einer der frühen Apogee Titel daraus. Man könnte sich also fragen, wer zu dieser Post-Commander-Keen-Zeit eigentlich von wem abgekupfert hat.

Der erste hier besprochene Teil The Trouble with Twibbles ist Shareware und die 2 Nachfolger sind auch heutzutage nur käuflich erhältlich. Grafisch ist durchgehend kunterbuntes EGA geboten und die Ohren bekommen ausschließlich Soundeffekte aus dem PC-Speaker.

Die Story in begleitenden Textfenstern stellt ein wenig selbstironisch die Ambitionen des Anti-Helden Mylo Steamwitz dar, durch den Abbau von Kristallen im Sonnensystem von Altair an Kapital zu gelangen. Denn er will in den Kauf von Twibbles investieren: Jene niedlichen kleinen Knuffel-Bäusche, die zurzeit in der Galaxis als Kuschel-Haustiere absolut angesagt sind.

Die 16 Level sind von einer zentralen Höhle aus zugänglich. Jedes Level hat optisch ein eigenes Design und versucht auch spielerisch unterschiedliche Schwerpunkte zu setzen: So muss man herabfallenden Felsen ausweichen und dabei Gegner eliminieren; Glasblöcke so entfernen, dass auch der Rückweg frei ist; Aufzüge aktivieren, um unzugängliche Stellen zu erreichen; dauerhaft schießende Kanonen deaktivieren, um den Weg davor begehen zu können; mit umgekehrter Gravitation entlegene Schalter erreichen.

Weitere Spielelemente sind verschiedenfarbige Hebel, die die entsprechenden Türen öffnen. Rohre, die den Spieler ansaugen und verschlucken. Luftschleusen, die beim versehentlichen Beschuss den Spieler in dem entstandenen Vakuum explodieren lassen. Und natürlich die Standard-Hindernisse, wie tropfende Wasserrohre, Stacheln aus dem Boden und Flammen aus Metallröhren. Die begrenzt verfügbare Standard-Munition kann mit einem Schuss-Power-Up sogar bis dato unverwundbare Gegner eliminieren. Oder das Level ist zu Beginn einfach dunkel: der Spieler muss erst den Lichtschalter finden.

Durch die Einmaligkeit der Level ist der Anspruch auch unterschiedlich groß und der Spieler hat die Wahl, die Abfolge der Level selbst zu bestimmen. Zum Durchspielen muss man sämtliche Kristalle jedes einzelnen Levels einsammeln und den Ausgang erreichen. Dazu hat man genau 3 Leben. Sind diese verbraucht, startet das Level neu. Nach einem durchgespielten Level kann jederzeit in der Höhlen-Ebene gespeichert werden. Langzeit-Motivierte haben auch nach dem Durchspielen noch viel Spielraum, ihren Score zu erhöhen. Dazu enthalten viele Level einen Schlüssel, der Schatztruhen öffnet. Diese liegen verstreut am optimalen Weg durch das Level. Um sämtliche Truhen zu öffnen, kann man mit dem Schlüssel quasi ein zweites Mal durch das Level marschieren. Oder man findet versteckte Kristalle, die beim Anspringen von unten aus Blöcken „mario-mäßig“ oben herauskommen. Besonders lohnenswert ist das Abschießen von Mushrooms, die sich daraufhin in einen der Buchstaben B, O, N, U oder S verwandeln.

Einige Level sind nicht nur schwierig, sondern führen bei falscher Strategie auch zu Sackgassen. Dann kann man jedoch einen alten Speicherstand wiederherstellen. Am Ende der ersten Episode muss Mylo Steamwitz dann feststellen, dass die Twibbles den ganzen Planeten leergefressen und sich exorbitant schneller als erwartet vermehrt haben. Aufgrund des hohen Angebots sinkt die Nachfrage und der ersehnte Reichtum rückt erneut in die Ferne.

Mir haben die 16 Level außerordentlich viel Spaß gemacht. Denn nicht nur gute Reflexe, sondern auch ein gewisses Maß an Planung wurde abverlangt. Dieses Puzzle-Element und die abwechslungsreiche Gestaltung hat meine Motivation aufrechterhalten. Allerdings muss ich gestehen, dass ich das Spiel nicht ein weiteres Mal zwecks Highscore-Jagd anfassen werde. Da schiele ich lieber auf die zwei nächsten Episoden.

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