Black Sect 2: The Cursed Crypt
für PC (Windows)

LostInSpace:
Firma: Brocanty Games
Jahr: 2020
Genre: Adventure
Thema: Horror / Mythen und Sagen
Sprache: English
Lizenz: Freeware
Aufrufe: 10025
Rezension von LostInSpace (08.02.2020)
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„Parlez-vous français?“ Zur Zeit der Veröffentlichung des Originals habe ich mich in der Schule zwar schon mit Englisch-Lernen herumgeschlagen, aber der Grundkurs Französisch war zum Glück noch weit von mir entfernt und konnte meinetwegen auch dort bleiben. Kein Wunder, dass ich von diesem ausschließlich französisch-sprachigen Spiel vorher nie etwas gehört habe.

La Crypte Des Maudits ist der Nachfolger des ein Jahr früher erschienenen La Secte Noire, also schon der zweite Teil zum selben Thema: Das einfache Volk wird durch die Machenschaften einer Bruderschaft von dunklen Mönchen terrorisiert, die ihre schwarze Magie in den geheimen Gewölben abgelegener Burgen praktizieren. Natürlich besteht die Aufgabe des Spielers darin, dem Einhalt zu gebieten und die schwarze Sekte zu eliminieren oder wenigstens zu unterminieren. Für einen wohligen Schauer ist in dieser dunklen blitzdurchzuckten Umgebung also scheinbar gesorgt und daher bin ich froh das Spiel nun auch ohne jede Französischkenntnisse spielen zu dürfen.

Der Indie-Game Entwickler Brocanty Games hat in das Black Sect 2: The Cursed Crypt getaufte Spiel durch marginale Korrekturen im Gameplay auch noch einiges oben drauf gepackt, damit dieses Remake auch richtig Spaß macht: So kann man weder sterben, noch in Sackgassen gelangen und das Spiel ist komplett Point-'n-Klick-gesteuert, samt Inventar und Speicherfunktion. Nur bei der musikalischen Untermalung hat man sich ganz genau an das Original enthalten und die Titelmusik samt der Soundeffekte Eins-Zu-Eins übernommen, so dass die gruselige Atmosphäre während des Spiels fast ausschließlich durch die grafische Darstellung entsteht. Hier wäre noch Platz für zusätzliche Sounduntermalung in den einzelnen Spielszenen gewesen.

Das Geschehen spielt sich in den Gemäuern der Burg von Golin dem Gnom ab und die vorgefundenen Gemächer sind größtenteils stereotyp: Eine Waffenschmiede, ein Verlies, eine Bibliothek, ein Labor, ein Wohnzimmer mit Kamin, große Holztüren und Fallgitter sowie die obligatorischen Ritterrüstungen, die repräsentativ in kleinen Wandnischen drapiert sind. Der Kenner alter Ritterburgen fühlt sich hier gut aufgehoben und die Lösung der Puzzles nimmt dank der Point 'n Klick - alias Trial 'n Error -Steuerung einen erfreulich zügigen Verlauf.

Ziel diverser Suchaktionen sind die begehrten Schlüssel, um Zugang in weitere unheilschwangere Gemächer zu erhalten. Dabei spielen auch vercodete Hinweise auf alten Pergamenten und durch Alchemie – an magiegeladenen Orten – umgewandelte Gegenstände eine Rolle.

Ein bisschen unfair sind die wenige Pixel großen Elemente, die an einigen Stellen gefunden werden müssen. Auf der anderen Seite hat man zu meiner großen Zufriedenheit darauf verzichtet das obligatorische Labyrinth einzubauen, das in den Adventurespielen dieses und späteren Datums so oft die Spielzeit künstlich in die Länge gezogen hat. Auch war ich von der Qualität der Puzzles insgesamt positiv überrascht. Denn dieses vermeintlich völlig obskure Spiel, enthält erstaunlicherweise durchweg kreative und faire Rätsel. Man langweilt sich zu keiner Sekunde und dieses kleine Retro-Schmuckstück ist ein gelungener Appetizer für mehr aufpolierte und bis dato unbekannte Perlen der Spielegeschichte.

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