Besinnen wir uns auf die bescheidenen Anfänge von Nintendos Maskottchen zurück, sowie anderen Spielhallenhits der Zeit, beispielsweise Elevator Action. Hotel Mario reiht sich dort nahtlos ein. Der titelgebende Held rennt und hüpft durch eine Reihe Ein-Bildschirm-Levels und schließt dabei von kuscheligen Monstern offengelassene Türen. Ja, so war das mit dem Spielsinn in den frühen 1980er Jahren.
Die Kernspielmechanik ist recht gut. Marios Repertoire beschränkt sich aufs Laufen, Springen, Verstecken hinter Türen (vor Gegnern) sowie das Schließen dieser. Halluzinogene Power-Ups können einem zeitweise neue Fähigkeiten verleihen, aber im Prinzip hat man mit der Grundausstattung auszukommen.
Derart beschränkt kommt es aufs genaue Bewegen und Timing an. Gegnern auszuweichen oder sie mit einem Sprung auf den Kopf auszuschalten kann knifflig werden, wenn sich beispielsweise gerade auch auf der darüberliegenden Plattform ein anderer Gegner nähert. Verschiedene Gegnertypen verhalten sich sogar unterschiedlich, das wird aber zum Glück nicht zu kompliziert.
Die Grafik sieht sehr schön aus. Die Hintergründe ändern sich regelmäßig und die Sprites sind gut animiert. Die fröhliche Musik geht gut ins Ohr. Die Steuerung verrichtet zuverlässig ihren Dienst und die Action ist zum Glück nicht allzu schnell, so dass man auch als älterer Spieler nicht völlig chancenlos ist.
Auch wenn Reflexe somit nicht zu sehr im Vordergrund stehen, erlaubt das Spiel schon keine Verschnaufpausen. Neben der expliziten Zeitbegrenzung pro Level besteht immer die Gefahr, dass Gegner bereits geschlossene Türen wieder öffnen. Dann darf man im schlimmsten Fall einmal komplett an die andere Seite des Levels zurück. Währenddessen sind natürlich dann wieder andere geschlossene Türen in Gefahr. Beste Spielstrategie ist also der Völkermord. Brahahahaha! Leichen öffnen keine Türen mehr!
Ahem… also, um zum Schluss zu kommen: Hotel Mario ist empfehlenswert. Wie überhaupt so viele Spiele auf dem CD-i hätte es spielerisch in eine frühere Ära gepasst. Doch Nostalgie ist doch keine Erfindung unserer Zeit, oder? Moment, mal… ist das CD-i also sozusagen die erste Spielekonsole für Retro-Enthusiasten?
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