Das Telekommando kehrt zurück ist eines der wirklich liebevoll gestalteten Point-&-Click-Adventures der Spieleschmiede The Art Department, die sich in den 90ern um viele grandiose Werbeadventures gekümmert haben. Backstage, Dunkle Schatten, Bi-Fi 2: Action in Hollywood und Captain Zins werden vermutlich viele alteingesessene Adventure-Fans kennen. Die drei letztgenannten verfügen über die selbe Spiel-Engine, die auch Telekommando 2 verwendet und die damals das eindeutige Markenzeichen von The Art Department war.
Im zweiten Telekommando-Spiel, welches im Endeffekt nichts mit dem Vorgänger zu tun hat, sondern lediglich das zweite Werbespiel für die Deutsche Telekom ist, schlüpft der Spieler in die Rolle eines Telekom-Außendienst-Mitarbeiter, welcher sich um die Störungen in einem großen Bürogebäude kümmern muss. Dieses wurde komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Weder das BTX-Netzwerk funktioniert, noch das Faxen, die Satelliten-Verbindung, noch irgendetwas anderes. Während des ersten Rundgangs durch das Gebäude stellt der Spieler fest, dass sich eine üble Organisation namens S.T.Ö.R. im dritten Stock des Gebäude eingenistet und das gesamte Stockwerk unzugänglich gemacht hat. Somit liegt es nun am wackeren Helden der Telekom, den Bösewichten das Handwerk zu legen – und ganz nebenbei noch mit seinen Fähigkeiten, die er durch die Ausbildung bei der Telekom gelernt hat, zu glänzen.
Die Rätsel im Spiel drehen sich größtenteils um die Reparatur diverser Büromaschinen. Der Werbe-Aspekt des Adventures begrenzt sich glücklicherweise auf kleine Texteinblendungen, in denen dem Spieler mitgeteilt wird, in welchem Berufszweig der Telekom man die soeben angewendeten Fähigkeiten erlernt. Ganz interessant für Leute, die sich tatsächlich dort bewerben wollen (wobei sich die Umstände und Ausbildungsinhalte seit damals sicherlich geändert haben).
Leider ist das Spiel sehr kurz. Nach etwa 2 Stunden hat man es durchgespielt. Doch allein aufgrund der wirklich schönen VGA-Grafik und dem Soundtrack, der typisches 90er-Jahre-Flair verbreitet (man fühlt sich an diverse Hintergrundmusik aus 90er-Jahre-Werbung erinnert), werden diese 2 Stunden zu einem angenehmen Zeitvertreib.
Bleibt noch zu erwähnen, dass man zu Beginn des Spiels auswählen kann, ob man männlich oder weiblich ist – wobei diese Entscheidung sich nicht auf den Spielverlauf auswirkt. Dennoch: Schön, dass man die Wahl hat.
Kommentare (2) [Kommentar schreiben]
Ich bin vor vielen Jahren auf dieses Spiel gestossen, als ich eine kostenlose CD der Zeitschrift ASM (!), die randvoll mit alten DOS- und Werbespielen war, durchforstete.
Ernstnehmen darf man den Inhalt natürlich nicht. Darum geht es IMHO auch nicht, sondern es ist eben ein kurzweiliges Adventure, das man zügig durchspielen kann und dabei immer ein Schmunzeln auf den Lippen hat.
Besonders kultig fand ich kurz vor dem Showdown die ständige Gefangennahme durch den etwas begriffstutzigen Igor, der einen dann in den Keller abführt. Das habe ich immer wieder und wieder durchgemacht, nur um noch weitere Varianten davon mitzuerleben. An dieser Stelle haben die Autoren wirklich Ausdauer bewiesen!
Unter den Werbespielen, die ich kennengelernt habe, ist dieses eines der beiden besten und das lustigste. (Das andere war übrigens das Spiel des gleichnamigen Tabakkonzerns: "Die goldene Mähne des Samson".)