Little Big Adventure
für PC (DOS)

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Tapuak:Besucherwertung:
4.7/6
Weitere Titel: LBA , L.B.A.
Firma: Adeline
Jahr: 1994
Genre: Adventure, Action
Thema: Cartoon & Comic / Sonstige Fantasy / Kämpfen / Polizei & Verbrecher
Sprache: Français, English, Deutsch
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 38233
Rezension von Tapuak (06.04.2001)
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Little Big Adventure ist wohl das, was vielerorts mit dem universal verwendbaren Aufkleber „Action-Adventure“ verkauft wird. Man nehme als erstes eine Geschichte, die sich durch das Spiel zieht, um den „Adventure“-Part abzudecken: Die Bewohner des fiktiven Planeten Twinsun leiden unter der Terrorherrschaft des Tyrannen FunFrock. In seiner Macht steht es, Klone zu erschaffen, die die Bevölkerung mit Big Brother-ähnlichen Methoden kontrollieren und unterdrücken. Ein Opfer dieses Regimes ist Twinsen, der einer magischen Sage des Planeten auf der Spur ist, um damit FunFrock zu besiegen und die unterjochten Bewohner zu befreien. Diese Rebellenrolle fällt dem Spieler zu, der somit seinen Putschphantasien freien Lauf lassen kann. Zur Vervollständigung des Dilemmas wird auch noch Twinsens Frau entführt, was zusätzlich persönliche Rachegelüste schürt und emotionale Beschützerinstikte aktiviert.

All diese Ziele der Befreiung liegen weit entfernt, und so muss Twinsen den gesamten Planeten bereisen, um hilfreiche Personen zu treffen und seine magischen Fähigkeiten zu erweitern. Dazu ist er mit vier äußerst praktischen „Gemütslagen“ bestückt, die er auf Knopfdruck annimmt: „normal“, „sportlich“, „aggressiv“ und „unauffällig“. Diese Verfassungen ermöglichen ihm ein variables Vorgehen, um der jeweiligen Situation entsprechend zu handeln. Der fette Wachposten wird wortlos verprügelt (aggressiv), während man sich am übermächtigen Panzer besser vorbeischleicht (unauffällig). Dazu gesellt sich ein magischer Ball, der sich praktischerweise als Distanzwaffe anbietet. Im Verlauf des Spiels werden diese Fähigkeiten natürlich noch durch das wachsende Inventar erweitert.

Die Ausrichtung dieser Fähigkeiten deutet schon an, wie sehr letztendlich der „Action“-Anteil dominiert. Die Rätsel lösen sich zumeist, wenn sich ein Gegenstand im Inventar befindet und dieser zu einer bestimmten Person gebracht wird, die einem dafür zufälligerweise weiterhilft. Gegen dieses Prinzip ist absolut nichts einzuwenden, nur darf man keine komplexen Denksportaufgaben erwarten. Dennoch kann von Unterforderung keineswegs die Rede sein, da zum Weiterkommen oft sehr viel Geschick erforderlich ist - die meisten der überall stationierten Wachposten können nur mit Gewalt bezwungen werden. An anderen Stellen sind auch exaktes Springen und Laufen gefragt.

Die isometrische Perspektive trägt eindeutig zur Übersichtlichkeit bei, doch manchmal erschwert sie ein genaues Zielen und Bewegen. Die Steuerung lässt dagegen keine Wünsche offen. Sie ist komfortabel und wird komplett mit der Tastatur abgewickelt. Ein Ärgernis ist leider das Speichersystem: Immer, wenn der Spieler eine neue Umgebung betritt (z.B. ein Haus), wird automatisch gespeichert. Das Problem dabei besteht darin, dass beispielsweise also auch bei einer Verhaftung der vorherige Spielstand überschrieben wird und man im Gefängnis weiterspielen muss; auch die „Spielstand kopieren“-Funktion bietet nur eine geringe Verbesserung dieses Problems.

Trotz diesem etwas größerem Manko überwiegen letztendlich die positiven Eindrücke. Die aufgrund der geographischen Gegebenheiten des Planeten recht abwechslungsreichen Umgebungen des Spiels und ein großer Umfang sorgen für langanhaltenden Spielspaß. Die Kombination aus der Freizügigkeit eines Adventures und den Vorzügen eines Actionspiels ist somit geglückt.

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