Populous
für PC (DOS)

populous.jpg
Adhoc:dogchainx:Gesamt:
5.5/6
Besucherwertung:
4/6
Firma: Bullfrog
Jahr: 1989
Genre: Strategie
Thema: Apokalypse / Multiplayer / Krieg / Mythen und Sagen
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 33524
Rezension von dogchainx (04.12.2012)
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Populous hatte für ein DOS-Spiel einer solche Tiefe. Zuerst ist mir Populous auf dem Amiga über den Weg gelaufen, als ich gerade mal 12 Jahre alt war. Das Spielprinzip faszinierte mich, da es verglichen mit dem, was ich vom NES gewohnt war, so tief wirkte.

Populous ist im Kern ein Gott-Spiel, ein Echtzeitstrategiespiel, in dem man der Gott und damit Oberaufseher eines Volkes wird. Spielziel ist es, die Voraussetzungen für das eigene Volk zu schaffen, dass es wachsen und gedeihen kann, um so schließlich mächtiger als der Gegner, ein anderer Gott, zu werden, so dass man dessen Anhänger vollständig vom Angesicht der Welt tilgen kann. Wie funktioniert das? Lest nur weiter…

Man hat zahlreiche Befehle zur Verfügung. Das reicht vom Erhöhen und Absenken von Land bis hin zu Vulkanen und Erdbeben und schließlich dem mächtigsten aller Mittel, der spielbeendenden Apokalypse. Jedes solche Kommando benötigt zur Ausführung „Mana“. Mit der eigenen Bevölkerungszahl wächst auch die Verfügbarkeit von Mana, so dass die ausführbaren Befehle immer mächtiger werden. Jedes Kommando verbraucht eine unterschiedliche Menge des angesparten Manas, aber der Vorrat wächst dann durch weitere Leute wieder an.

Um die Bevölkerung zu stärken und somit die eigene Macht auszubauen, muss man die Leute zur Vermehrung bringen. Dazu muss man erstmal das Land plätten, so dass größere und damit besser Behausungen errichtet werden können. Von kleinen Hütten bis hin zu riesigen Burgen produzieren diese Gebäude mit der Zeit weitere Menschen. Jede neuentstandene Person macht sich sofort auf die Socken, um eine eigene neue Behausung zu errichten. Je größer das plane Land ist, desto größer kann diese werden. Aus Hütten werden nur schwächliche Menschen gebohren, Häuser sind da schon besser und so weiter bis eben hin zu Burgen. The Menschen können auch kombiniert, oder „verdichtet“ werden, um stärkere Wesen zu bilden, die dann in Kämpfen größere Überlebenschancen besitzen. Sogar zu Rittern kann man sie schlagen und so ihre Kampfkraft weiter erhöhen, doch das kostet wiederum Mana.

Die Levels unterscheiden sich im Terrain, von den erwarteten grünen Auen über Wüsten bis hin zu steinigem Ödland voller Lava. Es gab noch eine Erweiterung, die ein paar sehr seltsame Welten enthält, wie beispielsweise Bitworld, wo das Land aus Schaltplatinen besteht, sowie einigen anderen seltsamen Welten.

Populous sollte ganz oben auf jeder Liste von DOS-Spielen zum Ausprobieren stehen. Es ist das originale Götterspiel, das das Genre überhaupt erst begründet hat. Probiert's aus… ihr werdet es lieben!

Übersetzt von Mr Creosote

Archivierte Rezension(en) ↓

Rezension von Adhoc (22.04.2001)
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Vielleicht als eines der ersten richtigen Echtzeit-Strategiespiele wurde Populous von Bullfrog zu einem der bekanntesten Spiele seiner Zeit und zu einem wahren Klassiker. Als Gott versucht man, das eigene Volk gegen einen feindlichen Gott mit seinen Leuten zum Sieg zu führen. Dazu kann man die Landschaft verändern und dem Feind diverse Plagen auf den Hals hetzen.

Man kann entweder das Tutorial, ein bestimmbares Spiel (Custom game) oder eine Kampagne (Conquest) spielen. Die Kampagne ist eine Abfolge bestimmter Landschaften mit festgelegten Optionen (Fähigkeiten der Götter...). Ich bin mir nicht sicher, aber in einigen Cheatfiles konnte ich lesen, dass es bis zu Level 999 geht! Wenn das wirklich stimmt, sollte man sich besser einige Wochen frei nehmen...;)

Der Hauptbildschirm sieht anfangs etwas verwirrend aus, besonders dann, wenn man das Spiel noch nicht kennt, deshalb werde ich ihn kurz beschreiben (allerdings ohne Garantie, da es schon viele Jahre her ist, dass ich dieses Spiel ausgiebig genossen habe). Außer den zwei Karten findet man rechts oben die Manaleiste. Mana ist die göttliche Energie, die man zum Bauen und Aussprechen der Plagen braucht. Je mehr Leute man hat und je stärker sie sind, desto mehr Mana liefern sie. Die einzelnen Abschnitte repräsentieren die Plagen. Hat der Zeiger den entsprechenden Abschnitt erreicht, kann man sie aussprechen. In der rechten unteren Ecken sind Knöpfe für diverse Einstellungen.

Der wichtigste Teil ist links unten. Hier kann man das Mana auf verschiedene Aktionen verwenden. Die oberen 6 Knöpfe stehen für die Plagen, die man über seinen Feind aussprechen kann: Flut (erhöht den Meeresspiegel um 1 Level), Armageddon (alle Leute vereinigen sich zu je einem Kämpfer, die den Endkampf ausfechten), Vulkan (erschafft einen sehr hohen Berg), Erdbeben, einen Ritter (ein mächtiger Krieger, der Verwüstung über das Feindesland bringt) und Sümpfe, die alles verschlucken, was über sie hinweggeht. Links neben den Richtungspfeilen sind vier Knöpfe, mit denen man die Aufmerksamkeit seiner Leute auf verschiedene Prioritäten lenken kann: Zum Führer gehen (der mit dem Kreuz), neue Häuser bauen, sich zu stärkeren Individuen vereinigen und aggressiv agieren (erneut keine Garantie). Rechts von den Pfeilen sind drei Aktionsknöpfe: Das Fragezeichen kann man auf einen Menschen oder ein Haus setzen und sich somit Informationen in dem Schild rechts oben am Bildschirm über diese Person ansehen, mit den Pfeilen kommt man in den Baumodus und mit dem Kreuz kann man es an einer anderen Stelle setzen (es dient als eine Art Sammelstelle).

So viel zur Steuerung, jetzt geht´s ans Eingemachte. Die beiden Götter starten an gegenüberliegenden Seiten der Karte mit einigen wenigen Leuten. Diese breiten sich sofort aus und suchen geeignete Plätze für ihre Häuser. Um diese legen sie Felder an. Je mehr freie Flächen sie belegen können, desto fortgeschrittener wird ihr Haus sein. Primitive Behausungen bringen schwache Leute hervor, aber sie pflanzen sich schnell fort, während fortgeschrittene Häuser und Schlösser sehr starke Einheiten erschaffen, aber das braucht viel Zeit. Deshalb ist es am Anfang besser, einige kleinere Hütten zu ermöglichen, um die Ausbreitung zu beschleunigen. Die Hauptaufgabe des Spielers ist das Verändern der Landschaft, so dass sie in die eigenen Pläne passt. Alle Aktionen verbrauchen Mana. Besonders am Anfang kann das Einebnen großer Berge ganz schön an die Reserven gehen. Nach einiger Zeit wird man schließlich auf das andere Volk treffen. Sofort beginnen beide Seiten mit dem Scharmützel, immer in der Hoffnung, die Häuser des anderen zu erobern. Man selbst kann diese Bemühungen unterstützen, indem man die bereits erwähnten Plagen einsetzt. Man kann sie überall auf der Karte platzieren, während man nur in der Nähe eigener Häuser oder Leute Land verändern kann. Eine gute Möglichkeit, die feindliche Front zu schwächen, ist, die Felder um seine Behausungen herum zu erhöhen/absenken und somit die Hütten zurück zu entwickeln. Die daraus stammenden schwachen Leute sind kein echter Gegner für die eigenen Kämpfer.

Die Action kann ziemlich hektisch werden, vor allem später im Spiel und auf schnelleren PCs. Aber glücklicherweise kann man mit Shift+s die Geschwindigkeit reduzieren, was sogar ein Slowdown-Programm überflüssig macht. Die Grafiken sind ganz gut für damals mit verschiedenen Landschaften (Grasland, Wüste, Eis...), während sich der Sound auf den PC-Speaker beschränkt. Insgesamt ist dieses Spiel ein echter Klassiker und sehr innovativ (es hatte meiner Erinnerung nach seine besten Zeiten auf dem Amiga). Und wenn es wirklich stimmt, dass die Kampagne 999 Levels umfasst, wird es einen auch einige Wochen beschäftigen :p. Man sollte es keinesfalls verpassen!

Anmerkung: Am besten ist der reine Dos-Modus. Im Gamefile dabei ist ein FAQ, das einem wertvolle Hinweise geben kann.

Kommentare (3) [Kommentar schreiben]

Mr Creosote:
Bevor ich dieses Spiel das erste Mal gespielt habe, hätte ich nie gedacht, dass das Plätten von Land so viel Spaß machen kann ;)
T-Pow:

Brilliantes Spiel! Habe ganze Nächte nicht geschlafen um es zu spielen.
Sehr enttäuschen war dagegen die Erweiterung "The Promised Lands" die ausser 5 neuen Grafiksets für die Welten nicht viel bot.

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