Operation Stealth
für Amiga (OCS/ECS)

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Mr Creosote:Besucherwertung:
4.5/6
Weitere Titel: James Bond - The Stealth Affair
Firma: Delphine
Jahr: 1990
Genre: Adventure, Action
Thema: Spionage
Sprache: Francais, English, Deutsch
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 29788
Rezension von Mr Creosote (30.09.2004)
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Während eines Testflugs zeigt ein amerikanischer Stealth Bomber seine Fähigkeiten zu gut, und er verschwindet. Geheimagent John Glames wird in ein südamerikanisches Land geschickt, um ihn wiederzufinden. Wer jetzt an „Feuerball“ denkt, hat den Nagel auf den Kopf getroffen: Operation Stealth ist der Versuch, typisches James-Bond-Feeling in ein Computerspiel zu übertragen (in den USA wurde es dann auch unter dem Titel James Bond - The Stealth Affair veröffentlicht).

Das Point & Click - Interface funktioniert über ein halbtransparentes Menü, das jederzeit durch Klicken der rechten Maustaste irgendwo auf den Bildschirm geöffnet werden kann. Die üblichen Befehle stehen zur Verfügung. Dabei sind die linke und rechte Taste wiederum unterschiedlich belegt, was teilweise doch recht verwirrend ist: Um ein Objekt auf dem Bildschirm zu benutzen, muss man mit der linken Taste auf das Verb klicken, um jedoch etwas aus dem Inventar zu verwenden, hilft nur die rechte.

Die Rätsel sind größtenteils logisch, aber besonders einfallslos. Zu oft wird auf Pixelsuche vertraut, um die „benutze Schlüssel mit Tür“ - Routine in die Länge zu ziehen.

Bei falschen Handlungen verhält sich das Spiel drakonisch. Auf dem allerersten Bildschirm wird man beispielsweise von einem Flughafenangestellten nach seinem Pass gefragt. Zeigt man ihm diesen, ist das Spiel verloren. Nicht, dass man darauf vorher den geringsten Hinweis bekommen hätte.

Tödliche Szenen gibt es noch einige mehr: Das Adventure wird immer wieder von Actionszenen unterbrochen. Natürlich ist Action ein wichtiger Bestandteil von Bondfilmen. Sofern sie gut gemacht ist, kein Problem. Die Action in Operation Stealth ist es nicht. Schwammige Steuerung und restriktive Zeitbegrenzungen steigern das Frustpotential. Am Schlimmsten: Mit steigender Spieldauer nimmt der Anteil der Actionsequenzen prozentual zu.

Die Probleme beim Gameplay können in diesem Spiel durch nichts ausgeglichen werden. Grafisch ist es seltsam uneinheitlich. Zwar sind einige Hintergründe sehr schön anzusehen, aber andererseits ist es völlig unmöglich den Protagonisten John und seinen Erzfeind Otto auseinanderzuhalten, weil sie einfach identisch aussehen. Auch die Erzählung, die mehr aus kleinen Witzchen, als nachzuvollziehenden, sich langsam aufbauenden Strängen besteht, ist schwach. Es bleibt nichts zur Rettung.

Einzige mögliche Schlussfolgerung: Operation Stealth ist ein ambitionierter Versuch, aber ein schlechtes Spiel. Kein komplettes Desaster, aber eben unterdurchschnittlich.

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