Street Rod
für Amiga (OCS/ECS)

01.jpg
Mr Creosote:Besucherwertung:
5/6
Firma: California Dreams
Jahr: 1990
Genre: Sport, Action
Thema: Fahren / Individualsportarten
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 17845
Rezension von Mr Creosote (10.05.2005)
Avatar

Der Spieler verkörpert einen der „coolen Rebellen“ in den USA der frühen 60er Jahre, die den ganzen Tag in ihrer Garage bei ihren Autos verbringen, am Motor herumbasteln, es putzen und in intimeren vielleicht sogar streicheln. Doch was bringt schon eine schöne Freundin, wenn man nicht mit ihr vor seinen Kumpels angeben kann? Genau. Deshalb nimmt man an illegalen Autorennen teil.

In Los Angeles gibt es nur einen Ort für echte Kerle: „Bob's Drive-In“. Dort schnappt man sich einfach einen der vorbeischwadronierenden Fahrern, und fordert ihn zu einem Straßenrennen (genau das, was man sich darunter vorstellt) oder einem „Drag Race“ (nur eine kurze, gerade Strecke, auf der es hauptsächlich auf Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit ankommt) heraus.

streetrod12.png

Natürlich fahren nur Feiglinge nur so zum Spaß. Also geht es um Geld, das man hofft zu gewinnen. Oder (wenn man sich dem Sieg sicher fühlt) man nimmt die einzige Herausforderung für echte Männer an und fährt um die beteiligten Autos - dem Gewinner gehören beide. Das Endziel ist nicht etwa, reich zu werden. Wer braucht schon materielle Güter? Vielmehr geht es um den Titel des Königs der Straße - den man erringt, indem man den momentanen Titelträger besiegt.

Bis dahin muss sich die finanzielle Situation aber doch zumindest temporär verbessern, denn die schwarze Corvette des Kings ist offensichtlich den eigenen billigen Blechhaufen aus zweiter Hand klar überlegen. Also verdient man sich Geld, indem man schwächere Gegner in Grund und Boden fährt, und mit dem so gewonnenen Geld den eigenen Wagen mit neuen Teilen aufmotzt, lange Nächte beim Motortuning verbringt, noch mehr Gegner aussschaltet, um noch bessere Ausstattung zu erwerben und so weiter.

Langsam in der Hierarchie der Fahrer aufzusteigen und in der Garage das beste aus den Autos rauszuholen macht Spaß. Das Basteln und Tunen ist nicht allzu kompliziert - es braucht keinen ausgebildeten Mechaniker, das zu durchschauen. Die Rennen sind auch sehr zugänglich.

streetrod07.png

In eben denen liegt aber auch einer der größten Nachteile des Spiels. Es gibt nur eine einzige Strecke, auf der alle Rennen ausgetragen werden (eine Strecke pro Neustart des Spiels, um genau zu sein). Auch stellt sich schnell heraus, dass die vielen verschiedenen Automodelle reine Augenwischerei sind, denn mit der richtigen Ausrüstung ist ihr Fahrverhalten und ihre maximale Geschwindigkeit identisch.

Naheliegende Verbesserungen gäbe es zu Hauf. Die Straßen sind, abgesehen von zufällig auftauchenden Polizeiwagen, die laufende Rennen vorzeitig beenden, und Strafzettel verteilen, völlig leer. Warum werden diese illegalen Rennen nicht mit etwas „unbeteiligtem“ Verkehr aufgepeppt? Das hätte die Rennen weniger vorhersehbar gemacht. Dann ist da noch der „King“, der seinem Namen leider nicht gerecht wird, und als letzte Hürde zum Spielsieg doch sehr schwach angelegt ist.

Die originelle (oder zumindest „selten benutzte“) allgemeine Idee und das gute Gameplay reichen für eine klar über dem Durchschnitt liegende Wertung. Für Klassikerstatus ist Street Rod aber deutlich zu eingeschränkt und kurz. Also eine kurzweiliger und -währender Zeitvertreib.

Kommentare (1) [Kommentar schreiben]

[Antworten]

Quiz