Nebulus
für PC (DOS)
Auch verfügbar für: NES (Castelian)

01.jpg
NetDanzr:
Weitere Titel: Tower Toppler
Firma: Hewson
Jahr: 1987
Genre: Denkspiel, Action
Thema: Abstrakt
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 23966
Rezension von NetDanzr (16.06.2006)
Avatar

Nebulus ist eins der süchtigmachendsten Puzzle-Spiele, die ich je gespielt habe. Zunächst auf meinem Spectrum gesehen, verfolgt das Spiel mich seitdem und bereichert nach wie vor meine Festplatte. Geschaffen von denselben Leuten, die das höllische Impossaball herausgebracht haben, Hewson, ist das Spiel zwar etwas einfacher, zieht aber noch mehr in seinen Bann.

Das Ziel des Spiels klingt simpel: Man muss einen Turm hinaufklettern, seine Selbstzerstörungssequenz aktivieren und weiter zum nächsten Turm gehen. Auslöschen und wiederholen, jeweils für alle acht Türme. Um die Dinge komplizierter zu machen gibt es diverse fliegende, hüpfende und rutschende Gemeinheiten, die versuchen, einen vom Turm zu werfen. Man hat nur begrenzte Kräfte dagegen: Einige kann man für Bonuspunkte umbringen (wenn man genug davon hat, gibt es ein Extraleben). Andere kann man nur betäuben. Wieder andere sind immun gegen die eigenen Schneebälle und die einzige Methode an ihnen vorbei ist vorbeizuschleichen oder zu springen.

Was den Suchtfaktor des Spiels ausmacht, ist eine damals völlig neue Engine, von der vorher noch niemand etwas gehört hatte. Wenn mir in den 1980ern jemand gesagt hätte, dass ich einen Turm hochklettern soll, hätte ich an einen unbewegten Bildschirm mit Plattformen und Leitern im Stile von Donkey Kong erwartet. Nichts entspräche jedoch weniger der Realität. Das Spiel beinhaltet runde, rotierende Türme, während der Charakter immer in der Mitte des Bildschirms verbleibt. Das ermöglichte es den Entwicklern, ausgiebigen Gebrauch von Treppen statt Leitern zu machen und einige ziemlich einzigartige Methoden des Tötens zu implementieren. Die Haupt-Todesursache ist das Fallen vom Turm. Wenn man bereits weiter oben im Turm ist, benötigt dies jedoch einige Treffer, was den Frustrationsfaktor stark senkt. Keine Sorge: Das Spiel bietet auch so genug Frustelemente, denn zusätzlich zu einer begrenzten Anzahl Leben (3) gab es ausserdem ein 500-Sekunden-Zeitlimit, welches sich für mich in den späteren, komplexeren Türmen als unschaffbar herausgestellt hat

Woran es dem Spiel mangelt, sind Originalität und Grafik. Die Grafik ist selbst für ein Spectrum-Spiel ziemlich schwach und wurde auch auf der PC-Version nur geringfügig verbessert. Wie dem auch sei, zu der Zeit, als ich das Spiel bekam, war ich außerdem in ein anderes Spectrum-Spiel verliebt, Jumping Jack. Nebulus hat im Prinzip nichts anderes gemacht, als die Zweidimensionalität aus Jumping Jack in einen rotierenden Turm zu verdrehen. Das Spiel hat außerdem viel von der Action entfernt und sie durch Puzzles ersetzt und somit eine annähernd unschlagbare Kombination geschaffen. Wie es häufig der Fall ist, hat sich das populärere Spiel durchgesetzt. Während Nebulus bis heute bekannt und auf vielen Arcade-Compilations vertreten ist, erinnert sich niemand mehr an Jumping Jack. Hätte es Jumping Jack nicht gegeben, könnte man Nebulus als eines der bahnbrechendsten Spiele aller Zeiten bezeichnen. So ist es „nur“ eines der suchterzeugendsten, spielbarsten und unterhaltsamsten Spiele, die man in die Finger bekommen kann.

Übersetzt von Vemperor

Kommentare (1) [Kommentar schreiben]

[Antworten]

Quiz