Crackpots
für Atari 2600

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Mr Creosote:
Firma: Activision
Jahr: 1983
Genre: Action
Thema: Horror
Sprache: -
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 20375
Rezension von Mr Creosote (04.02.2008)
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Abgrundtief böse mutierte Spinnen fallen in das Wohnhaus des Spielers ein. Diese Monster krabbeln die Wände hoch und versuchen, durch die Fenster einzudringen. Man selbst ist also die letzte Hoffnung der Menschheit, und die Waffen der Wahl sind, natürlich, Topfblumen. Man wirft sie hinunter, und versucht damit, die Invasoren zu treffen, bevor sie die Fenster erreichen. Wenn nur unser aller Lieblingsschauspieler William „Captain Kirk“ Shatner (hochdekoriert und mit Preisen überhäuft) im philosophisch-angehauchten und nachdenklichen Mega-Hit Kingdom of the Spiders auf diese Idee gekommen wäre...

Je nach Level bewegen sich die Spinnen langsamer oder schneller hin und her, wobei ihr Bewegungsschema von ihrer Farbe abhängt. Entsprechend muss man seine rein vertikalen Würfe timen, um trotzdem zu treffen. Kommen zu viele Spinnen durch ins Gebäude, erscheint aus der Kanalisation ein besonders mächtiger gebäudefressender Käfer, belohnt seine erfolgreichen Truppen mit Medaillen, verspottet den Spieler und nagt eine ganze Schicht Steine weg, was das Spiel im Folgenden nochmals erschwert.

Crackpots ist ein besonders simples (was man nicht mit einfach gleichsetzen darf) Spiel. Man bewegt sich nach links und rechts am oberen Bildschirmrand (also nur ein einziger Freiheitsgrad - das sollte jeder hinbekommen) zu dem Ort, den man nach eingehender Analyse für den aktuell optimalen befunden hat, und drückt den Feuerknopf, um den die todbringenden Pflanzen auf die angreifenden Horden niederregnen zu lassen. Die Topfmunition ist unbegrenzt, und die sechs Abwurfpunkte werden automatisch und sofort wieder aufgefüllt. Ansprechendes und schnelles Spiel, aber schon nach ein paar wenigen Minuten beschleicht einen das (berechtigte) Gefühl, dass nichts mehr grundlegend Neues passieren wird.

Was ist nun also das besondere an diesem Spiel, das es erwähnenswert macht? Das wäre dann wohl seine absolute Normalität: Es repräsentiert den absoluten Durchschnitt der Atari-VCS-Ära. Die meisten Spiele waren so: ein einziger Bildschirm, das Spielprinzip beschränkt auf eine einzige einfache Aktivität, und Erfolg durch Geschicklichkeit und schnelle Reaktionen. Trotzdem unterhielten diese Spiele Stunden um Stunden. Und wenn man bedenkt, wie viel (Arbeits-) Zeit heutzutage mit simplen Spielchen, die bei Betriebssystemen mitgeliefert werden, draufgehen, hat sich an dieser Wirkung anscheinend kaum etwas geändert.

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