Quazatron
für ZX Spectrum

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Mr Creosote:
Firma: Graftgold / Hewson
Jahr: 1986
Genre: Action
Thema: Kämpfen / Science Fiction
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 24676
Rezension von Mr Creosote (05.02.2008)
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Paradroid war auf dem C64 ein Riesenhit, und so waren Umsetzungen auf andere Systeme nur eine Frage der Zeit. Für den Spectrum schien Graftgold eine direkte Übertragung unmöglich, da das Spiel vom sanften Scrolling in alle Richtungen lebte. Und als sie dann schon dabei waren, Dinge zu ändern, änderten sie es auch gleich noch ein bisschen mehr.

In Quazatron übernimmt man die Rolle eines kleptomanisch veranlagten Roboters, der in einen Untergrundkomplex losgelassen wird. Jeder Vorwand, Roboter aufeinanderzuhetzen, ist prinzipiell willkommen....

Die Vogelperspektive wurde durch eine isometrische Ansicht ähnlich Marble Madness ersetzt. Dazu kommen die hoch- und runterführenden Rampen und natürlich die sich auf ersteren herumbewegenden Roboter, und schon wirkt das Spiel wie ein Vorgänger von Virocop, das ca. zehn Jahre später von Graftgold veröffentlicht werden würde. Es sieht dabei wirklich gut aus, nur das Scrolling ist tatsächlich misslungen. Der Bildschirm scrollt nur, wenn man „physische“ gegen eine Seite „stößt“, und selbst dann ist diese Bewegung ruckelig und langsam.

Das Herz des Spiels ist Paradroid allerdings trotz Allem sehr ähnlich: Der eigene Roboter versucht, andere Roboter zu übernehmen, indem er elektrische Impulse in einfache Schaltungen sendet, und damit die Farbe von Bausteinen ändert. Besiegt man den Gegner, übernimmt man diesen... nicht etwa (wie in Paradroid) komplett, aber man bekommt die Gelegenheit, seinen Motor, seine Waffen, seine Panzerung usw. für sich auszuschlachten. All diese Komponenten können in das eigene Robotergehäuse an Stelle der mitglieferten eingebaut werden, und so ändert sich zwar niemals das äußere Erscheinungsbild, aber schon die Ausrüstung.

Damals war es für die Spectrum- und C64-Benutzer sicherlich alles andere als erfreulich, das jeweils „andere“ Spiel zu verpassen. Doch andererseits machten solche exklusiven Titel die Systeme ja gerade für sich interessant. Aus heutiger Perspektive ist das aber nicht mehr relevant und somit bleibt der rein positive Aspekt: Nun gibt es zwei Klassiker anstatt nur einen.

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