The Dig
für PC (DOS)

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Mr Creosote:bjt:Gesamt:
3/6
Besucherwertung:
5.8/6
Firma: Lucas Arts
Jahr: 1995
Genre: Adventure
Thema: Apokalypse / Science Fiction
Sprache: English, Deutsch, Français, Italiano, Castellano
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 30061
Rezension von Mr Creosote (10.08.2008)
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The Dig - ein Experiment des Größenwahns. Ein Science-Fiction-Adventure epischen Ausmaßes auf Basis einer Idee von Steven Spielberg, umgesetzt von den Machern von Star Wars (na ja, nicht direkt), Spezialeffekte von Industrial Light and Magic. Die komplexesten Rätsel in einem Lucas-Arts-Spiel seit Indiana Jones and the Fate of Atlantis. Marketing ist schon was Tolles. Also nehmen wir doch mal die Marketingabteilung beim Wort und messen das Spiel an ihren Slogans.

Idee von Steven Spielberg

Kurzsammenfassung des Szenarios: Ein Meteor nähert sich der Erde und ein Spaceshuttle wird ihm entgegengeschickt, um ihn durch gezielte Sprengungen von seinem Kurs abzubringen. Die Mannschaft entdeckt im Innern des Meteors ein außerirdisches Raumschiff, das sie mehr oder weniger versehentlich aktivieren, und schon finden sich die Protagonisten auf einem anderen Planeten wieder, der voller vor sich hin vegetierender, mysteriöser Technologie ist, aber kein intelligentes Leben zu beherbergen scheint.

Hat man bereits unzählige Male gesehen. Dass Herrn Spielbergs Idee weiter ging, als das bislang Beschriebene, darf angezweifelt werden, denn selbst der König des Kitsches hätte wohl kaum solch primitive und nervige Dialoge zugelassen und dermaßen ins Auge springende Storylöcher übergangen.

Das offensichtlichste Problem: Es gibt keinen Charakter, mit dem man sich identifizieren könnte. Die Expedition besteht aus „Commander“ Boston Low, dem Geologen Ludger Brink und der Journalistin Maggie Robbins (die, wie im Intro explizit und auffälligst erwähnt wird, auch eine Expertin für Sprachen ist). Sie alle sind langweilig und extremst unsympatisch. Low ist prinzipiell ein „Held“ vom Typ Doug McClure ohne eigene Persönlichkeit (McClures Abenteuerfilme mag ich zwar durchaus, aber das liegt weniger an ihm). Brink ist ein arrogantes Arschloch mit extremen Stimmungsschwankungen und einem extremst nervigen pseudo-deutschen Akzent. Und Maggie Robbins... was zum Teufel hat eine Reporterin auf der Mission, die die Erde retten soll, verloren? Es gibt auf Englisch einen schönen Terminus: suspension of disbelief - aber auch das ist nicht ohne Grenzen. Ok, die NASA h at also keine Geologen, der gleichzeitig Weltraumerfahrung hat, soweit in Ordnung. Aber eine Reporterin? Wofür? Ja, klar, jetzt, da wir auf einem anderen Planeten gelandet sind, und die dortige Schrift entschlüsseln müssen, ist das ja echt praktisch, sie dabei zu haben...

In dem Shuttle sind anfangs noch zwei weitere Personen, aber nachdem man gezwungen war, ihre dümmlichen Dialogzeilen in den ersten Szenen anzuhören, ist man nur froh, sie für den Rest des Spiels los zu sein. Nicht, dass die Qualität der Dialoge wirklich besser wird daraufhin, aber zumindest ist man den nervigen Akzent des Piloten (noch schlimmer als Brinks) los.

Die Geschichte bewegt sich weiter auf ausgetretenen Pfaden. Das erste, was den drei nach Landung auf dem fremden Planeten einfällt, ist, die üblichen Kompetenzstreitigkeiten darüber, wer nun „der Boss“ ist, anzufangen - wie als zahllosen schlechten (aber nicht so schlecht, dass sie schon wieder gut sind) Filmen bekannt. Und dann endet das Spiel auch noch mit einer der lächerlichsten und peinlichsten „Wendungen“ aller Zeiten. Ein Totalausfall. Wäre dies ein Film, und wäre ich derjenige gewesen, der vorgeschlagen hätte, ihn anzugucken, wäre es mir nachher peinlich gegenüber den anderen Leuten, die mitgekommen wären, gewesen.

Spezialeffekte von ILM

...natürlich nur in den Zwischensequenzen, und auch diese wurden natürlich auf 320x200 und 256 Farben runtergerechnet. Sie sehen zwar noch gut aus, sind aber recht schwunglos in Szene gesetzt. Und nicht zu vergessen nerven sie, wenn man sie zum x-ten Mal sieht. Heutzutage ist das sicherlich kein ernsthaftes Problem mehr, aber als das Spiel neu war, dauerte allein das Laden dieser blöden U-Bahn-Sequenz Stunden - und Abbrechen konnte man sie natürlich erst, nachdem sie vollständig geladen war.

Tja... immerhin gibt es über die Grafik allgemein nichts zu meckern. The Dig sieht erfrischend klassisch aus. Die alte, bewährte Technik wird hier mal wieder hervorragend eingesetzt, so dass das Spiel sehr attraktiv anzusehen ist. ILM kann man also vergessen - unnötig.

Schwierigste Rätsel seit Indy 4

Das ist doch endlich mal etwas, was mich überzeugen könnte! Der direkte Vorgänger, Full Throttle war diesbezüglich ein (schlechter) Scherz.

Die „Ein-Klick“-Bedienung sollten einen allerdings schonmal stutzig machen. Natürlich drehen sich die Rätsel größtenteils darum, die außerirdische Technologie zu verstehen, zu reparieren und einzusetzen. Seit Indy 4 veröffentlicht wurde, hatte es jedoch ein gewisses anderes Spiel gegeben, das schnell zum meistverkauftesten Spiel aller Zeiten geworden war: Mist... entschuldigung: Myst. Ein Spiel, das ein andere Art von Rätsel gegenüber der klassischen „Adventurelogik“ einsetzte.

Und natürlich stellt sich heraus, dass diese ach-so-hochentwickelte außerirdische Spezies (die natürlich den Menschen gar nicht mal so unähnlich ist, aber das ist ja soweit akzeptabel, denn sonst wären die Rätsel wohl etwas unangenehm geworden) ihre Technologie auf der Basis von Fisher Price-und Playskool-Designs: Grelle Farben und einfache geometrische Formen werden eingesetzt, um die Maschinen zu steuern.

Das ist manchmal lächerlich einfach zu durchschauen, und an anderen Stellen wieder völlig obskur. Ein Beispiel des Ersteren: Man findet Stäbe, die farbige „Bauklötze“ enthalten, und Schlösser, die auf die gleichen Kombinationen eingestellt werden können - hmmm... Ein Beispiel des Letzteren: Man soll eine Drohne „programmieren“, ein Objekt zu holen und zurück an seinen Platz zu bringen, und das in einer „Sprache“, die einzig und allein auf Farben aufbaut. Dies zu lösen geht nur durch Ausprobieren, wobei zu viele Kombinationen möglich sind, tatsächlich alle durchzutesten, es aber zu wenig Feedback gibt, systematisch an die Sache heranzugehen.

Also ein weiterer Bereich, in dem das Spiel versagt.

Fazit

Das Spiel ist schrecklich, verschwendet bloß nicht eure Zeit. Ok, ernsthaft: Macht einem die dümmliche Handlung nichts aus, kann man die Dialoge (die einen je nach Stimmung zum Lachen oder Weinen bringen) ertragen und hat man nicht prinzipiell etwas gegen diese Art von abstrakten Rätseln, könnte The Dig vielleicht einigermaßen unterhalten. Möchte man dagegen ein klassisches Point & Click - Adventure, ist man hier falsch.

Rezension von bjt (08.06.2016)

The Dig has much in common with the more well-known LucasArts adventures, using the SCUMM storytelling system and an even more trimmed-down user interface than Sam & Max Hit the Road and Full Throttle. Some well-known LucasArts personnel are also involved, with Michael Land providing a musical score based on Wagner.

The similarities end there though, as on the story side both Steven Spielberg and Orson Scott Card are credited. A significant departure from the light-hearted fare of the other LucasArts adventures, the result is a story with an uneasy mix of sentimentality and hard sci-fi themes.

The story is typical sci-fi fare, with our three adventurers deposited on seemingly deserted alien world. As they explore their environment in an attempt to find a way home, they discover everything is not as it seems. With an almost complete lack of NPCs with which to interact, the puzzles are more of the type seen in Myst than in the Monkey Island series.

For the majority of the game, the player takes control of Boston Low, square-jawed space commander. He's probably the most likeable of the main characters, but don't expect any deep character development here. In fact, all of the characters are pretty superficial.

So, the story's not up to much and nor are the characters. Thankfully, the game's depiction of an alien world is quite captivating. The backgrounds are gorgeous and represent the best of what's possible in low-res 256-colour VGA. Michael Land's score is equally enjoyable and is best described as ambient, the dynamic music system transitioning between different scores as necessary. The combination of music and graphics succeeds in transporting the player to a haunting, unfamiliar world.

Although the puzzles are reasonably logical there is a reliance on trial and error which means that it's easy to get stuck. For example, certain puzzles involve giving a particular object to one of your companions, but only in a particular location. Deciphering the game's alien artifacts requires a lot of random button pressing too. As a result, the likelihood of frustration is high. Thankfully, there is an official clue book to help the player on the way.

Ultimately, this is a short and flawed adventure with the excellent art and music we expect from LucasArts. Sci-fi fans will enjoy the storyline but everyone else will probably be left cold. Given its tortured development - no fewer than three teams worked on it over nearly six years - we should be glad that it saw the light of day at all.

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