The Hollywood Murders
für Interpreter (Alan)

Mr Creosote:
Firma: Michael Zerbo
Jahr: 1996
Genre: Adventure
Thema: Krimi / Textbasiert
Sprache: English
Lizenz: Freeware
Aufrufe: 12406
Rezension von Mr Creosote (04.04.2009)
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Ein Spiel für Chandler-Fans: Ein Privatdetektiv wird von einer verführerischen „Puppe“ angeheuert, ihren Ehemann, der vor mehreren Jahren spurlos verschwand, zu finden. Natürlich stellt sich das als nicht so einfach dar, und sobald man sich tiefer in die glänzende Welt von Hollywood, der Studios und der Menschen dahinter begibt, kommt es zu einer Reihe grausamer Morde.

Ein Wort vorweg für alle, die den Test von Michael Zerbos The Child Murderer gelesen haben: The Hollywood Murders ähnelt jenem Spiel (zum Glück) überhaupt nicht. Keines der grundlegenden, dort erwähnten Probleme taucht hier auf. Der Schreibstil ist anständig und die Geschichte entwickelt sich in logischer Abfolge und Geschwindigkeit. Und es gibt spielerisch keinen Zweifel darüber, was dies für ein Spiel ist: Es handelt sich um ein reines Textadventure mit einem klassischen Parser. Eine mehr als positive Überraschung, wenn man bedenkt, wie wenig Zeit zwischen den beiden Spielen vergangen ist.

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Hollywood Murders mit Grafik

Das soll jedoch nicht bedeuten, dass es keinerlei Grafiken gäbe. Die gibt es schon (und auch ein paar Soundeffekte; beides wurde im Rahmen einer Überarbeitung 2006 eingebaut), aber sie ergänzen nur das textbasierte Spiel - das auch immer noch im reinen Textmodus gespielt werden kann. Die Bilder, die im Spiel zu sehen sind, wurden natürlich nicht exklusiv für dieses Spiel hergestellt, aber dafür sind sie immerhin noch stilistisch recht konsistent, was man leider nur sehr selten in kostenlosen Spielen sieht.

Das Spiel ist nicht sonderlich lang (für Freeware-Standard jedoch angemessen) und es ist in Abschnitte (oder Szenen) aufgeteilt, die linear aufeinander folgen. Ein typischer Effekt hiervon (der auch in Hollywood Murders eintritt) ist, dass jeder dieser Abschnitte nur aus wenigen Orten besteht - und so passiert es, dass ein Objekt manchmal auf einem Bildschirm auftaucht, und auf dem direkt darauf folgenden bereits gebraucht wird. Dadurch wird das Spiel recht einfach und sehr geeignet für Anfänger.

Wenn man sich sehr anstrengt, kann man ein oder zwei Sackgassen finden, die jedoch sehr einfach vermieden werden können. Beispielsweise gibt es eine, die auftritt, wenn man im ersten Abschnitt ein Objekt liegenlässt, das jedoch direkt neben einem anderen Objekt liegt, dass man mitnehmen muss, um überhaupt weiterzukommen. Es gibt keinen naheliegenden Grund, nicht beide gleichzeitig einzustecken. Eine andere wird sofort offensichtlich, nachdem man die falsche Aktion durchgeführt hat, und da der Parser auch „undo“ versteht, macht das nicht viel. Also keinerlei Grund zur Beschwerde.

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Hollywood Murders im Textmodus

The Hollywood Murders ist ein unterhaltsames Spiel für einen ruhigen Abend - oder auch einen langweiligen Arbeitstag, wobei man dann jedoch in den Textmodus wechseln sollte. Wäre doch etwas peinlich, wenn jeder noch so ahnungslose Chef sofort erkennen könnte, dass man ein Spiel spielt, oder?

Technische Informationen: Da das Spiel mit Hilfe der Alan-Engine geschrieben wurde, läuft es mindestens unter MS-Windows, Linux und MacOS (Benutzer anderer Systeme sollten ihre Augen offenhalten, ob entweder auf der offiziellen Homepage oder im IF Archive weitere Interpreterversionen auftauchen). Die aktuelle Version des Spiels (1.5, veröffentlicht 2009) benötigt einen Alan-3-Interpreter. Die Fähigkeiten dieser Interpreter unterscheiden sich - manche unterstützen Grafik und Sound, andere zeigen dagegen nur Text. In jedem Fall ist das Spiel jedoch spielbar und kann problemlos durchgespielt werden. Der zweite Download ist für Microsoft Windows gedacht und beinhaltet einen passenden Alan-Interpreter. Diese Version sollte völlig problemlos und ohne Aufwand benutzbar sein, und sie unterstützt Grafik und Sound.

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