Kohleabbau: Eine Industrie, die zu 100% von staatlicher Förderung lebt. Hier in Deutschland wurde die Ausbildung neuer Bergleute erst kürzlich eingestellt, d.h. bis vor ein paar Jahren wurden immer noch junge Menschen sehenden Auges in ihr berufliches Verderben geschickt. Unglaublich! Natürlich war das alles mal anders: Vor 100 Jahren war der Bergbau das Rückgrat der industriellen Revolution. Und um diese Zeit geht es in diesem Spiel.
Black Gold kam kurz nach Winzer heraus und erfahrene Spieler jenes Spiels (gibt es die?) werden sich schnell heimisch fühlen: Jede Menge Textmenüs und Statistiken begleitet von leicht amateurhaft zusammengepixelten Bildchen, die den jeweiligen Aufenthaltsort darstellen sollen (dafür machen einige digitalisierte Fotos als Zwischenbilder einen ganz guten Eindruck); Icons von unklarer Bedeutung; eine völlig inkonsistente Struktur zum Wechsel zwischen Bildschirmen (manchmal gibt es dafür ein Icon, manchmal muss man die rechte Maustaste klicken usw.).
Die Spielmaterie wird recht tiefschürfend behandelt. Die Spieler müssen sich nicht etwa nur um die Rahmenbedingungen des Geschäfts kümmern, sondern müssen praktisch jedes noch so kleine Detail des Abbaus, der Lagerung und des Verkaufs selbst in die Hand nehmen. Man kauft also nicht einfach nur Land, stellt ein paar Leute ein und drückt ihnen Arbeitsgeräte in die Hand - Tunnels müsse ausgehoben (und abgestützt) werden, es muss genauestens entschieden werden, an welcher Wand abgebaut werden und auf welchen Pfaden die Kohle nach oben transportiert werden soll. Und all das Runde für Runde.
So werden die Spieler mit Routinetätigkeiten beschäftigt. Warum solche sich immer wiederholenden Arbeiten nicht zumindest teilweise automasiert werden können, bleibt im Dunkel. Andererseits hat das Spiel darüber hinaus auch tatsächlich nicht viel zu bieten: Man expandiert, beobachtet die Marktentwicklungen in verschiedenen Ländern - das Übliche. Ein paar Zufallsereignisse (Arbeiter krank,...) bringen immerhin etwas Abwechslung ins Spiel. Letztendlich ist Black Gold allerdings eine recht trockene Angelegenheit. Ein bisschen besser als Winzer, da es immerhin nicht ganz so einfach ist, aber wiederum kein „großer Wurf“.
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