Simon the Sorcerer II: The Lion, the Wizard and the Wardrobe
für Amiga (AGA)

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Mr Creosote:Besucherwertung:
6/6
Firma: Adventure Soft / Epic Interactive
Jahr: 2000
Genre: Adventure
Thema: Sonstige Fantasy / Humor
Sprache: English, Deutsch, Français, Italiano
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 15419
Rezension von Mr Creosote (12.07.2009)
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Simon ist mittlerweile zu einem zynischen, schlechtgelaunten und zeitweise nervigen (also sehr durchschnittlichen) Teenager herangewachsen. Wieder muss er dem guten Zauberer Calypso helfen, den bösen Sordid, der von den Toten zurückgekehrt ist, nachdem ein dummer Junge mit einem Zauberbuch herumgespielt hat, zu besiegen.

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Richtig so Simon - Frauen lieben Arschlöcher!

Simon the Sorcerer 2 steht ganz in der Serientradition, Monkey Island zu imitieren: Im ersten Teil musste man Zauberer (Pirat) werden, und dafür drei Prüfungen bestehen, die einem drei wichtig aussehende Magier (Piraten), die im Hinterzimmer einer Kneipe saßen, auftrugen. In diesem Spiel gibt es einen zombieähnlichen wiedererweckten Bösewicht, dessen Streitereien mit seinem Assistenten in Zwischensequenzen gezeigt werden (die Parallelen zu LeChuck in seiner Zombiegestalt und Largo LaGrande sind offensichtlich). Das Spiel geht sogar so weit zu versuchen, das berühmte Ende von Monkey Island 2 nachzuahmen.

Davon mal abgesehen hat das Spiel durchaus seine eigenen Qualitäten. Die Rätsel sind logisch und nicht sonderlich schwierig. Manchmal geht es allerdings auch etwas stark in den Bereich der Beschäftigungstherapie. Ein Paradebeispiel dafür ist eines der erste Rätsel: Man soll ein völlig wahlloses System von Geldstücken unterschiedlicher Werte durchschauen und anwenden (anscheinend eine Spitze gegen das frühere britische nicht-dezimale Geldsystem). Gut als Witz geeignet, aber als Rätsel macht es eher wenig Spaß.

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Nach dem Mädchen, das den Boden fegt, nun Frauen beim Wäschewaschen - ein sehr emanzipiertes Spiel

Die Grafik ist gut, das Spiel ist recht lang und die Anspielungen auf mehr oder weniger aktuelle Popkultur ringen einem ein paar Lacher ab - auch wenn es manchmal etwas übers Ziel hinaus schießt mit für die Spielwelt leicht unpassenden Leuten und Ortschaften (die Rollenspieler...).

Die Crux des Spiels ist jedoch sein eigener Versuch, Monkey Island nachzuahmen. Wenn man sich selbst so gibt, dann wird man an diesem hohen Standard auch gemessen. Und dieser Maßstab tut Simon nicht gut: Er ist zwar witzig, aber nicht so witzig; seine Spiele sehen gut aus, aber nicht so gut; es gibt einfallsreiche Rätsel, aber sie sind nicht so einfallsreich. So dass insgesamt diese Spiele immer schlechter wirken, als sie eigentlich für sich gesehen sind.

Abschließend zur Amigaversion: ein Fall von „besser spät als nie“. Das Spiel wurde erst mehrere Jahre nach der ursprünglichen Veröffentlichung von Epic Interactive auf den Amiga umgesetzt. Festplatteninstallation ist natürlich Pflicht.

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