Steigenberger Hotelmanager
für Amiga (OCS/ECS)

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Mr Creosote:
Firma: First Step / Bomico
Jahr: 1991
Genre: Strategie
Thema: Geschäftswelt / Multiplayer
Sprache: Deutsch
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 10319
Rezension von Mr Creosote (11.09.2011)
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400000 DM beträgt das Erbe Großtante Hillies. Gerade genug, sich seinen Lebenstraum zu verwirklichen und ins Hotelgewerbe einzusteigen! Tatsächlich reicht es doch nicht ganz und so führt der erste Gang zur Bank, um zwecks Aufstockung des Eigenkapitals noch einen Kredit aufzunehmen. Doch dann steht dem Kauf eines passenden Etablissements nichts mehr im Wege.

Los geht es mit einer bescheidenen Pension mit ein paar wenigen Zimmern. Diese gilt es einigermaßen attraktiv einzurichten/auszustatten. Dann braucht man natürlich einen Grundstock an Personal – vom Portier zur Putzfrau. Schließlich muss man sich noch überlegen, ob und welche Zusatzservices man gedenkt anzubieten. Eine Sauna und einen Fitnessraum? Einen Mietwagenservice? Oder sogar einen Arzt direkt im Haus? Man legt dann noch den Zimmerpreis fest und hofft auf die ersten Gäste. Monat für Monat bekommt man eine Bilanz in Form typischer deutscher Zahlenwüsten präsentiert. Nun schraubt man jeden Monat ein wenig an den Variablen, bis man schließlich einen bescheidenen Profit erwirtschaftet.

Und das war's dann so ziemlich. Per permanentem Klicken auf den Button zum Beenden der Runde wird man langsam reich. Klar, man kann die Qualität des Hotels dann noch ein wenig steigern durch bessere Zimmereinrichtung, weitere Dienste und ähnliches, um den Zimmerpreis dann nochmal entsprechend nach oben zu korrigieren, aber das ist weitesgehend ein Selbstläufer. Alle paar Runden stehen dann noch Zufallsereignisse an, die in ihrer Banalität fast schon fatal an Monopoly erinnern und einem entweder ein wenig Geld einbringen oder kosten.

Spielt man alleine, wird das Ganze also schnell zum reinen Selbstzweck. Irgendwann hat man genug Geld, um in die nächsthöhere Hotelklasse aufzusteigen. Mehrere Häuser gleichzeitig kann man jedoch nicht betreiben, also geht eigentlich nur wieder alles von vorne los, nur eben mit zahlreicheren zu belegenden Zimmern – bis man dann irgendwann in die „Steigenberger“-Klasse aufsteigt (Wäre echt mal interessant zu erfahren, wer hier eigentlich wem Geld gezahlt hat: Bomico an Steigenberger für die Verwendung des Namens oder umgekehrt für die Werbung?). Sofern man so viel Geduld aufbringt. Manchmal gibt es das Ereignis, ein anderes Hotel habe in der Nähe eröffnet; doch eine Interaktion ist nicht möglich! Was sind deren Preise und Services? Da man das nicht weiß, kann man auch keine Gegenmaßnahmen ergreifen, ihnen die Kunden abzujagen.

Vorsichtig angedeutet sind spielerische Konkurrenzoptionen immerhin bei mehreren menschlichen Spielern. Da kann man versuchen, das Hotel des Mitspielers anzuzünden oder ihm eine Schlägerbande auf den Hals hetzen. Nett gedacht, aber es wird ebenso schnell klar, dass die optimale Lösung ist, wenn alle Spieler darauf einfach verzichten – zum Nutzen aller.

Die Anleitung spricht davon, die Entwicklung des Spiels habe zwei Jahre verschlungen. Wo die geblieben sein sollen, bleibt angesichts des fertigen Produkts unklar. Wenn man nicht gerade seine allererste Programmiersprache erlernt, sollte ein Spiel dieses geringen Umfangs in einer Woche implementierbar sein – alleine! Das ist für ein professionelles Produkt zu wenig.

Kommentare (2) [Kommentar schreiben]

AKK:

Eigentlich eine gute Idee!

Nur es wiederholt sich ständig alles... Es ist einfach das mit Abstand langweiligste Wirtschaftssimulationsspiel, was mir je untergekommen ist!

Man ist ständig nur am Drücken der linken Maustaste, damit die nächste Runde kommt... Das Ganze geht dann solange, bis man genügend Geld für´s nächste Hotel hat. Dann geht das Ganze von vorne los - klick, klick, klick etc. etc. etc.... Einfach nur noch arm und langweilig!

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