Keepsake
für Interpreter (Z-Code)

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Mr Creosote:
Firma: Savaric
Jahr: 2011
Genre: Adventure
Thema: Polizei & Verbrecher / Textbasiert
Sprache: English
Lizenz: Freeware
Aufrufe: 21250
Rezension von Mr Creosote (02.10.2011)
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Eine Leiche liegt auf dem Boden. Man hat den Mann soeben selbst erschossen. Hat man den besten Teil des Spiels, also der Mord, bereits verpasst? Keine Angst – alles wird gut!

Die erste Aufgabe scheint es zu sein, schnell dem Tatort zu entfliehen, bevor die Polizei eintrifft, doch Keepsake wird praktisch sofort vorsichtig surreal. Man trifft eine zweifelhafte Figur, von der man die Pistole gekauft hat – aber er ist gleich doppelt da, einmal lebendig und einmal tot. Selbst die noch lebendige Variante auch zu erschießen löst dieses Dilemma nicht auf. Und auf den folgenden Bildschirmen warten dann weitere, ähnlich seltsame Interaktionen. Was hier tatsächlich vorgeht, wird die ganze Zeit unterschwellig angedeutet und der gut gemachte Epilog führt es einem dann nochmal explizit vor Augen, für den Fall, dass es noch nicht klar war. Der elliptische Aufbau ist sicherlich das Hauptkapital des Spiels – Bonus für eine gute, wenngleich etwas mätzchenhafte, Idee.

Was die Interaktionen des Spielers angeht, ist das Spiel gut implementiert. Richtige Rätsel gibt es keine; die notwendigen und vorgeschlagenen Aktionen werden dem Spieler explizit im Voraus kommuniziert, so wie es beispielsweise in Donnie Darko (um ein Beispiel aus der Welt des Films zu bemühen) geschieht. Dabei hätte man jedoch ein Detail besser umsetzen können: Manche Aktionen sind optional, andere zwingend erforderlich. Das Spiel unterscheidet in der Vorausdeutung jedoch nicht dazwischen. Selbst eine winzige, subtile Variation hätte bezüglich der motivischen Klarheit Welten bewirkt.

Der Hauptkritikpunkt muss allerdings natürlich in der Länge und Tiefe des Spiels liegen. Es ist eine Lappalie, die nach zwanzig Minuten ausgereizt ist. Der Aufbau ist streng linear (was immerhin noch Sinn ergibt) und wenn man großzügig zählt, könnte man vielleicht von sechs Entscheidungen, die der Spieler treffen muss, reden. Das, was da ist, ist sicherlich gut, aber in dem Konzept steckt mehr Potential, das eigentlich eines größeren Spiels würdig wäre. Dieses ist eher wie eine Vorspeise.

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