Vindicators

für Arcade

Gauntlet: Zwei Helden gegen den Rest der Welt. Das Spiel, das die Fantasybasis typischer Papierrollenspiele in die Spielhallen brachte. Vindicators gibt dem Geschehen nicht nur ein Science-Fiction-Gewand, indem es futuristische Panzer, sich um die eigene Achse drehende Geschütztürme und Ufos für die Krieger und Orks einsetzt, sondern (zumindest in der Originalversion in den Spielhallen) es nutzt diese Unterschiede auch spielerisch aus. Insbesondere betrifft das die Steuerung, die dem Klassiker Battlezone entlehnt wurde. Der Spieler hält also zwei Kontrollsticks in den Händen, von denen jeder jeweils eine Kette des Panzers kontrolliert. Drückt man beide nach vorne, bewegt sich der Panzer einfach geradeaus. Eine Kette vorwärts und die andere gleichzeitig rückwärts zu drehen, ermöglicht es dem Panzer dagegen, sich praktisch auf der Stelle zu drehen.

Wenn man die sonst üblichen Achtwegejoysticks gewöhnt ist, braucht es ein bisschen Einarbeitungszeit. Doch danach flutscht es dann so richtig, denn die Steuerung ergibt sogar viel mehr Sinn: Es handelt sich um eine relative Steuerungsmethode anstatt einer absoluten, die – trotz der Vogelperspektive – den Spieler so viel mehr in die Rolle des Sprites hineinversetzt. Nicht zu vergessen ermöglicht es einige wirklich clevere Manöver, die anders gar nicht umsetzbar wären.

Das Layout der Level ist meist recht einfach gehalten. Die Ausgänge, die entweder mit Schlüssel geöffnet oder einfach aufgesprengt werden müssen, sind deutlich sichtbar und sind in den offensichtlichen Richtungen zu finden. Power-Ups, wie bessere Schusskraft, größere Reichweite oder Drehgeschwindigkeit, können eingesammelt oder zwischen den Leveln im Austausch für gesammelte Sterne erworben werden. Die wichtigste Ressource ist jedoch Treibstoff. Dieser wird nicht nur durch Herumfahren verbraucht, sondern stellt die allgemeingültige „Energie“-Ressource dar; d.h. auch eingesteckte gegnerische Treffer nagen an dem Balken.

Wie sein Vorbild ist Vindicators natürlich als Zweispielervergnügen gedacht. Für Einzelspieler ist es jedoch ebenfalls recht unterhaltsam. Auch wenn es schon zu der Entstehungszeit sicherlich optisch und akustisch spektakulärere Spiele in den Spielhallen gab, überzeugt dieses mit Spielbarkeit. Also einer Qualität, die anders als tolle Grafik niemals alt wird!