Wer ist kein Fan von Achterbahnen? Der Nervenkitzel der Beschleunigung, das Ziehen im Magen bei plötzlichen, scheinbar ungebremsten Herunterfallen… Wie wäre es aber ohne die Schiene? Na ja, es ist und bleibt nur ein Computerspiel, keine Sorge. Doch immerhin gelingt es ihm, trotz nach heutigen Maßstäben einfacher Grafik, ein Schwindelgefühl zu erschaffen.
Die Strecken befinden sich erhöht über dem Boden und winden sich nicht nur nach rechts und links, sondern schießen nach oben und unten oder zwingen einen zu springen. Das eine Zugeständnis an die Sicherheit des Spielers ist die automatische horizontale Ausrichtung des Wagens auf Geraden. Stunt Car Racer zeigt keinerlei Skrupel, die Rennwagen von der Strecken fallen zu lassen, selbst aus großen Höhen abzustürzen. Jeder Spieler kennt diesen Moment völliger Stille, wenn die Räder die Strecke verlassen, man also durch die Luft schwebt, im vollen Wissen, dass dies nicht gut enden wird.
Mit dem Aufkeimen neuer Technologien geht oft eine Zeit der Innovationen einher, eine Zeit zu der sich Pioniere daran machen das Potential der neuesten Erfindungen auszuloten. Red Baron ist in dieser Hinsicht insofern bemerkenswert, da es nicht nur von der Frühzeit einer neuen Art von Kriegsführung handelt, sondern auch selbst einer der ersten dezidierten Kampf-Flugsimulatoren für den Heimrechner war. Und damit half es dabei mit die Grundlagen des Genres festzulegen, genau so wie das die darin vorkommenden historischen Doppeldecker für den Luftkampf getan hatten. Dies kann man als eine recht passende Kombination erachten, die dem Spiel einen zeitlosen Anreiz verleiht: In diese blockige 3D Welt mit simpler Flugphysik einzutauchen hat ein wenig etwas mit dem Abheben in einer abstiegsgefährdeten fliegenden Kisten des ersten Weltkriegs gemein. Aber werfen wir doch einmal einen Blick darauf, wie das zum Vor- bzw. Nachteil des Spiels gereicht und was sonst noch zum Kultstatus des Spiels beigetragen hat.
Polizeiwagen wirken nicht nur auf Kriminelle ehrfurchteinflößend, sondern haben in Form von Matchboxautos so manches Kleinkind von einer Karriere als Polizist träumen lassen. Schon 1990 konnte sich dann jedes Schulkind in einem Arcade-Cabinet direkt ans Steuer von Cisco Heat setzen und an der amerikanischen Westküste unter dem Wahrzeichen der Golden-Gate-Brücke ein paar Münzen für die schnelle Verbrecherjagd ausgeben. Das Gefühl zu toppen, mit einem echten (physikalischen) Lenkrad am Automaten so sagenhaft schnell durch die Straßenschluchten zu steuern, ist für die schwachbrüstigen Homecomputer damals wohl aussichtslos gewesen. Aber wenigstens sollte bei den Versuchen doch der Charme des Originals möglichst vorteilhaft einfangen sein.