Die Zeit ist gekommen. Ich fühle die Nacht der Nächte ist gekommen, da ich mich der Finsternis nähere. Das Böse erwacht und ein Alptraum wird wahr: Dracula beherrscht unsere Stadt New York und der Herr der Dunkelheit ist gleichzeitig der Boss des hiesigen Großkonzerns für Cybergenetik, Cyberspace, Cyberchirugie, Cybertechnologie, Cyberwaffen und Cyberüberwachung. Demzufolge hat die Stadt schon lange kein Licht mehr gesehen und wir befinden uns in einer scheinbar ewig anhaltenden Nacht.
Der Fluss der Zeit ist oftmals ein effektiver Filter bezüglich der Bedeutung kultureller Erzeugnisse. Signifikantes wird am Leben gehalten, weniger wichtige Massenware verschwindet in der Versenkung. Das macht vielfach den Rückblick auf vergangene Zeiten umfangstechnisch überhaupt erst möglich.
Doch sich rein auf diesen Effekt zu verlassen, funktioniert leider nicht. Neben Qualität ist es eben noch die absolute Bedeutung, die hier eine Rolle spielt. Ist ein kulturelles Werk von vornherein an eine kleinere Zielgruppe gerichtet, ist das Überleben viel, viel schwieriger. Was genau das Problem des Spiels, das wir nun diskutieren möchten, ist.
Hunger Daemon handelt von der Suche eines Langzeitstudenten der Veterinärmedizin nach einem Herz, einem Mädchen und etwas zu Essen… nicht zwangsweise in dieser Reihenfolge. Seine Reise hängt mit seinem Onkel zusammen, der gerade versucht die Welt zu erobern, indem er einen Großen Alten in seinen Körper hinein beschwört. Da das natürlich nicht wirklich passieren wird, stellt sich dem Protagonisten eigentlich nur eine Frage: Wann bekomme ich endlich was zu Essen zwischen die Finger?