Bumm! Ein Kilrathi weniger. Bleibt nur noch dieser lästige an meinen Hacken. Den kriege ich auch noch. Ein paar Raketen sollten reichen. Doch… was ist das? Warum ist dieser Ziviltransporter unbewacht? Hatte ich diesen Spinner Maniac nicht explizit angewiesen, ein Auge darauf zu haben? Dieser Hitzkopf wird sich doch wohl nicht wieder weglocken lassen haben? War ja klar, da hinten jagt er Kätzchen. Und da ist auch schon die Feindstaffel, die nur darauf gewartet hat. Schnell zurück, hoffentlich bin ich nicht zu spät…
Mit dem Aufkeimen neuer Technologien geht oft eine Zeit der Innovationen einher, eine Zeit zu der sich Pioniere daran machen das Potential der neuesten Erfindungen auszuloten. Red Baron ist in dieser Hinsicht insofern bemerkenswert, da es nicht nur von der Frühzeit einer neuen Art von Kriegsführung handelt, sondern auch selbst einer der ersten dezidierten Kampf-Flugsimulatoren für den Heimrechner war. Und damit half es dabei mit die Grundlagen des Genres festzulegen, genau so wie das die darin vorkommenden historischen Doppeldecker für den Luftkampf getan hatten. Dies kann man als eine recht passende Kombination erachten, die dem Spiel einen zeitlosen Anreiz verleiht: In diese blockige 3D Welt mit simpler Flugphysik einzutauchen hat ein wenig etwas mit dem Abheben in einer abstiegsgefährdeten fliegenden Kisten des ersten Weltkriegs gemein. Aber werfen wir doch einmal einen Blick darauf, wie das zum Vor- bzw. Nachteil des Spiels gereicht und was sonst noch zum Kultstatus des Spiels beigetragen hat.
In den guten alten, goldenen Zeiten waren Videospiele thematisch fast ausschließlich auf eine Zielgruppe zugeschnitten: heranwachsende junge Männer. Dementsprechend herrschten in Videospielen noch fantastische Grundideen vor: die Rettung der Erde und der ganzen Menschheit oder gar des gesamten Universums. So klangen damals die Ziele und Herausforderungen der Familienväter von morgen. Da das Zocken mittlerweile erwachsen geworden ist, durchlebt die Jugend von gestern nun eine abschreckende Konfrontation mit der Realität. Die alten Visionen sind als kindisch abgestempelt worden und die Spieleindustrie bringt nun auch den Realismus in die vormals noch so gut behütete Kinderstube von heute. Dazu wird vornehmlich jede noch so absurde Berufsgruppe und jede noch so harmlose alltägliche Tätigkeit zu einem Spiel hochstilisiert oder einfach simuliert und in irgendwelchen obskuren Spieleaufgüssen bis zur Unkenntlichkeit wiedergekäut. Doch auch schon in der guten alten Zeit mussten die Helden der Konsole einige Querschläger wegstecken und sich mit der Rolle eines einfachen Taxifahrers begnügen. Dabei denkt man an öde Fahrten von A nach B, auf denen der allgemeine Klatsch und Tratsch mit den Fahrgästen wohl schon das Highlight gewesen sein dürfte. Doch nicht so bei Space Taxi.