Brutal: Paws of Fury

Firma:
GameTek
Jahr:
1995
System:
Amiga (OCS)
Genre:
Action
Tags:
Cartoon & Comic / Sonstige Fantasy / Kämpfen / Multiplayer
Sprachen:
Englisch / Deutsch / Französisch
Mittlere Wertung:
2.5/5

Meinung damals

Eines muß man Paws Of Fury lassen. Die putzigen Sprites und kunterbunten Hintergrundgrafiken sind immer für einen Lacher gut, doch leider kommt beim eigentlichen Spiel nicht ganz so viel Freude auf, da auch Dauer einfach zu wenig Abwechslung geboten wird.

Markus Appel, Mega Fun 09/94 

One must fall hat mehr Tiefgang, Super Street Fighter 2 Turbo steuert sich besser und Warriors bietet realistischere 3D-Kämpfer. Wer braucht da noch einen Langweiler wie Paws of Fury?

Florian Stangl, PC Player 08/95 

Also, wer Bugs Bunny und Co. noch nie leiden konnte und der Sippe mal kräftig den Hosenboden versohlen möchte, der kann sich Brutal zulegen, denn einen gewissen Reiz kann man der Scheibe nicht absprechen

Ralph Karels, Video Games 10/94 

Bericht von Mr Creosote (08.04.2017) – Amiga (OCS)

Ein Prügelspiel im Stil klassischer Cartoons? Da kann ich nur vorbehaltlos applaudieren – das Versprechen, Cartoongewalt in ein interaktives Format zu bringen, ist dermaßen naheliegend, dass man sich fragen muss, warum niemand vorher darauf gekommen ist. Man stelle sich vor, Jerry schnappe sich eine schwere Pfanne und ziehe sie Tom über den Schädel, worauf letzterer sich dann entsprechend rächt. Die Erwartungen für dieses Spiel dürften also als immens gelten.

Thematisch passend sind die wählbaren Kämpfersprites witzig und individuell klar erkennbar ausgefallen. Die grafische Qualität der Hintergründe ist dagegen wechselhaft. Einige gehen in Ordnung, aber ein paar sind doch sehr amateurhaft geraten. Die Spriteanimationen, die alles andere als flüssig ablaufen, erfüllen die konzeptuellen Erwartungen ebenfalls nicht, jedoch läuft immerhin alles schnell ab.

Spielerisch sind sich die Kämpfer leider recht ähnlich. Das beschränkte Schlag- und Trittrepertoire gilt erstmal für alle gleichermaßen. Typische Charakterwerte wie Schnelligkeit in Balance mit Schlagkraft existieren, machen aber kaum einen spürbaren Unterschied. Special Moves gibt es ebenfalls, jedoch sind sie größtenteils nutzlos; gut daran ist nur, wie sie einem vom Spiel zwischen den Kämpfen sukzessive beigebracht werden. Durch diese indirekte Upgrademechanik, wie in anderen Genres üblich, bekommt man immerhin etwas Langzeitmotivation.

Im Vergleich zum Original musste diese Version ein paar Kämpfer einbüßen. Ob das anderweitig einen Unterschied gemacht hätte, darf bezweifelt werden. Paws of Fury zu spielen ist einfach langweilig. Es ist eines derjenigen Spiele, deren Konzept viel mehr verspricht, als die Umsetzung einhalten kann.

Das tatsächliche Spiel ist einigermaßen spielbar, aber eben extrem generisch. Es sticht in keinem Aspekt aus der Konkurrenz hervor; an keiner Stelle bietet es etwas, das selbst die durchschnittliche Konkurrenz bereits im vorigen Jahrzehnt gezeigt hatte. Selbst wenn man frühere Maßstäbe ansetzt, ist die Umsetzung banal und schwunglos. Es gibt sicher keinen Grund, das Spiel zu hassen, aber es gibt genausowenig Anlass, es zu mögen. Hätte es nicht selbst die Erwartungen so hoch gesetzt, wäre es vielleicht noch nicht einmal ganz so enttäuschend. Schade, aber dieses Spiel sollte man besser auslassen.

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