Elfmania

Firmen:
Terramarque / Renegade
Jahr:
1994
System:
Amiga (OCS)
Genre:
Action
Tags:
Sonstige Fantasy / Kämpfen / Multiplayer
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
3.5/5

Meinung damals

Grandios! Elfmania ist ein durch und durch originell und perfekt gemachtes Prügelspiel, das ohne das gewohnte Brutalo-Ambiente auskommt. Die Kartenlogik, die fantastischen Spezialeffekte machen Elfmania zu dem besten Prügelspiel im Heimsektor. Da kommen Super NES und Mega Drive nicht mehr mit!

Hans Ippisch, Amiga Games 07/94 

Elfmania sollte in keiner Sammlung fehlen, selbst wenn die aktuelle Prügelwelle bereits wieder abebbt. Denn erstens hat das Game doch allerlei neue Features in petto, zweitens ist es durchdacht gestaltet, und drittens kann man damit als Amiganer endlich wieder den Neid der Konsoleros heraufbeschwören.

Max Magenauer, Amiga Joker 04/94 

Stavors Fasoulas zeigt mit Elfmania, daß mit etwas Sorgfalt und Bedacht mehr aus dem „Zwei Opponenten stehen sich gegenüber und dreschen sich die Birne weich“-Thema herausgeholt werden kann.

Michael Hengst, Power Play 04/94 

Bericht von Mr Creosote (11.04.2017) – Amiga (OCS)

All diejenigen, die schon über den Gedanken, ein Prügelspiel mit einem Joystick und nur einem Feuerknopf zu spielen, die Nase rümpfen, haben wahrscheinlich niemals eines gespielt, das genau dafür designt wurde. Zugegeben, viele solcher Spiele spielen sich nicht so gut. Doch das sind dann meist Umsetzungen erfolgreicher Spielhallenklassiker oder von Spielkonsolen, die ebenfalls Gamepads mit mehreren Buttons haben. Eine bestehende Steuerung zu „reduzieren“, ist oft mehr oder weniger unmöglich. Elfmania war dagegen nie anders gedacht als für eine simplere Steuerung.

Und, man höre und staune, es funktioniert! Die Steuerung geht glatt von der Hand und die natürlich etwas beschränkte Anzahl der Bewegungsmöglichkeiten vergisst man zwischen der schnellen Action und den riesigen Sprites, die sich flüssig vor den hervorragend gezeichneten, animierten Hintergründen bewegen. Die computergesteuerten Gegner passen sich sehr gut an die Taktiken des Spielers an, so dass es schnell fordernd wird. Was im Übrigen eine weitere Spezialität des Spiels zeigt: Primär wurde es augenscheinlich für Einzelspieler gemacht. Der Zweispielermodus beschränkt sich auf einen einzigen Kampf; danach wird der Gewinner nur wieder in den Einzelspielermodus eingeschleust. Turniere oder andere Modi, die das Spielen in Gruppen attraktiver gemacht hätten, existieren nicht.

Dieser Einzelspielermodus ist allerdings tatsächlich ganz raffiniert. bei der kleinen Landkarte handelt es sich tatsächlich um ein getarntes Tic-Tac-Toe-Brett, auf dem der Spieler das nächste Feld auswählen kann. Gewinnt man dort seinen Kampf, dann wird dort ein Kreuz gemacht. Gelingt einem eine horizontale, vertikale oder diagonale Reihe von sechs Siegen, gewinnt man das Spiel. Was sich wahrscheinlich einfacher anhört, als es ist. Doch auch dies ist nicht einmal die eigentliche Spezialität des Spiels. Anstatt sich anfangs auf einen Charakter festzulegen, als der man antritt, kann der Spieler pro Kampf einen Champion „mieten“. Je nach Stärke stellen diese Kämpfer mehr oder weniger Gold in Rechnung. Solange man noch Gold hat, geht das Spiel weiter; einen Kampf zu verlieren führt also nicht notwendigerweise automatisch zum Spielende. Man kann es immer noch mit einem anderen Feld, evtl. sogar mit einem anderen Kämpfer versuchen.

Das ist eine wirklich gute Idee, da es mal eine Abwechslung zur üblichen Strategie, sich auf einen Lieblingskämpfer einzuschießen und nur mit diesem zu trainieren. Man kann seinen Champion sogar an die Spezifika des nächsten Gegners anpassen. Und dadurch kommt auch ein weiteres Spielelement hinein; nämlich, dass man in den Kämpfen Gold sammeln muss. Ein Treffer und der Gegner verliert Goldmünzen. Versucht man, diese einzusammeln, oder schlägt man lieber schnell nochmal zu, um direkt zu gewinnen (d.h. konzentriert man sich auf den Gegner)?

Soweit, so gut, aber leider auch teilweise theoretisch. Praktisch unterscheiden sich die Kämpfer nicht genug. Zumindest nicht, was ihre Fertigkeiten angeht. Bei der Körperkraft gibt es große Unterschiede, aber nicht bei der Geschwindigkeit, Beweglichkeit und den verfügbaren Schlägen und Tritten. Dadurch ist es leider sehr schwierig, einen starken Gegner mit einem der drei Basiskämpfer zu schlagen. Der eine Special Move, den man pro Kämpfer hat, ist sogar völlig nutzlos, da dessen Aktivierung zu lange dauert und sich der Gegner so garantiert bereits woanders befindet, sobald man ihn endlich zum Einsatz bringt.

Grafisch ist das Spiel wie bereits erwähnt technisch hervorragend. Stilistisch muss man sich allerdings erst daran gewöhnen – insbesondere die „elfischen“ Charakterdesigns sind ziemlich hässlich. Der Sound ist sogar noch schlechter: Die schrecklich quietschigen Stimmen lassen die Hand sofort zum Ausschalter schnellen.

Innovative konzeptuelle Ideen und dadurch hoher Dauerspaß machen Elfmania insgesamt trotzdem zu einem starken Titel, den man definitiv mal ausprobiert haben sollte, und das, obwohl es von etwas mehr Zeit zur Ausbalancierung und Perfektionierung durchaus hätte gewinnen können.

Spielen

Screenshots

Amiga (OCS)

Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Box

Amiga (OCS)

Bild Bild

Videos

Recorded Amiga Games

Recorded Amiga Games

TGOD button #1 TGOD button #2