Impossible Mission 2025: The Special Edition

Firma:
MicroProse
Jahr:
1994
Systeme:
Amiga (AGA) / Amiga (CD32) / Amiga (OCS)
Genre:
Action
Tags:
Spionage / Science Fiction
Sprachen:
Englisch / Deutsch / Französisch / Spanisch / Italienisch
Mittlere Wertung:
3/5

Meinung damals

Die 1:1-Umsetzung des Klassikers macht die Neuauflage zum Mußkauf für jeden Amiga-Freaks [sic!] der etwas auf seine Sammlung hält. Die Änderungen in der 2025-Variante erweisen sich größtenteils als nett, können jedoch kein neues Impossible Mission-Feuer entfachen! Dazu ist das Spielprinzip ganz einfach zu monoton geraten.

Hans Ippisch, Amiga Games 7/94 

Eine Empfehlung fällt hier somit schwer wie selten, denn Nostalgiker werden wohl immer noch das Original bevorzugen, während der Nachwuchs das Game insgesamt etwas altbacken finden dürfte. […] Na ja, ein Fall für Fans.

Steffen Schamberger, Amiga Joker 5/94 

So lobenswert das Anliegen von Microprose ist, einen genialen Klassiker fortzusetzen, so mittelmäßig ist Impossible Mission 2025 gelungen. Dabei stört nicht mal die Idee der Umsetzung, sondern die vielen kleinen Features und Fehler, die als „Verbesserung“ gedacht, das Flair des Originals glänzend erwürgen. […] Allein das enthaltene und immer noch um Klassen bessere Original rechtfertigt den Kauf.

Knut Gollert, Power Play 6/94 

Bericht von Mr Creosote (12.04.2025) – Amiga (AGA)

„Remaster“ sind keine Erfindung unseres Jahrzehnts. 1994 war Impossible Mission bereits ein Oldie. Der Nachfolger von 1988 war eigentlich nur eine Missionsdiskette gewesen, hatte im Kern nichts verändert. Ein gutes Spiel, aber es sah weiterhin nach 1985 aus. Als dieses Remake herauskam, sprang einen der audiovisuelle Unterschied dagegen geradezu an. Seitdem sind weitere dreißig Jahre vergangen und es würde sich als Indie-Game unserer Tage auf einer modernen Konsole oder einem Handheld akzeptabel machen. Tja, so hat sich die Geschwindigkeit des technischen Fortschritts verlangsamt…

Ein cooler Typ ohne Einfluss aufs Gameplay
Ein cooler Typ ohne Einfluss aufs Gameplay

Das Spiel sieht also schön aus, bedient sich dem trendigen Cyberpunk-Thema. Im Kern liefert es das Altbewährte: Pro Level sind die versteckten Teile einer Platine zu finden, wobei man immer die Roboter im Auge behalten sollte, die einen auf den Plattformen verfolgen. Minispielchen, wie Senso oder eine schnelle Runde Space Invaders, versprechen Boni. Die diesmal sogar teilweise offensiv eingesetzt werden können: Mit Schusswaffen, Granaten usw. kann der Robotergefahr effektiv begegnet werden.

Worin allerdings eines der zwei Probleme des Spiels liegt. Die Waffen aktiviert man per Tastatur. Der Joystickknopf löst den berühmten Salto aus, um den Robotern auszuweichen. Den Joystick nach oben zu bewegen wird ausschließlich für die Aufzüge verschwendet. Mitten in der heißen Action ist die Koordination zwischen Steuerknüppel und Tastatur gelinde gesagt problematisch. Was zum sehr hohen Schwierigkeitsgrad beiträgt.

Spring!
Spring!

Dieser Schwierigkeitsgrad steigt weiter aufgrund eines anderen schlechten Grundes. Die Levels sind nun größer als der Bildschirm, aber größer ist nicht immer besser. Die räumliche Anordnung des Originals war sehr taktisch, man musste den richtigen Moment finden, sich schnell hindurchzuquetschen, das Durchsuchen des Schreibtischs gerade fertigzubekommen. In 2025 tauchen neue Roboter irgendwo außerhalb des Blickfelds auf und rennen dann höllisch los. Taktik ist passé. Dies ist ein Reaktionsspiel. Und auch noch ein unfaires, wenn beispielsweise der Sprung über einen Roboter einen unwiederbringlich in den nächsten, gerade dort aufgetauchten fallen lässt.

Die Spielbarkeit hat also gegenüber dem Original gelitten. Die weiterhin weichen, aus vielen Phasen bestehenden Animationen helfen da wenig, denn all dies und mehr sind ja nur die Äußerlichkeiten. Drei wählbare Charaktere liefern verschiedene Sprites, unterschiedliche Saltoanimationen. Aber spielerisch ändert sich nichts.

Mini-Spielchen unterbrechen den Spielfluss
Mini-Spielchen unterbrechen den Spielfluss

Das Original befindet sich als Beigabe auf den zwei Disketten. Schön, insbesondere, da der erste Teil nie auf den Amiga umgesetzt wurde. Die 2025er-Version ist ebenfalls keine Katastrophe. Nur gelingt ihr in keinen Belangen ein entscheidendes Unterscheidungsmerkmal zum Rest des in der Zwischenzeit gut bevölkerten Genres. Noch hebt es das eher simple Spielprinzip des Originals mittels der vorsichtigen, aber leider nicht besonders guten Neuerungen, auf neue Höhen.

Zugegeben ist es schwierig sich auszumalen, wie eine gute „Neuinterpretation“ des Originals hätte aussehen können. Das heißt, ohne ein komplett anderes Spiel zu werden. Vielleicht ist Impossible Mission ja einfach eines derjenigen Spiele, die in ihre Zeit gehören und gar kein Remake brauchen. Die Entwickler von 2025 haben wohl getan, was sie konnten.

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