Die Stick-Steuerung funktioniert ordentlich, die ruckelfrei in alle Richtungen scrollende Grafik ist recht hübsch und brauchbar animiert, nur die Begleitmusik klingt etwas kindisch. Auch das Gameplay ist nicht übel – bloß das ausgetüftelte Leveldesign des Vorbilds [Super Mario World] vermißt man hier doch ein wenig…
Auf dem ersten ersten Blick macht McDonald’s Land einen nur durchschnittlichen Eindruck. Solide Grafik ohne Höhepunkte, netter Sound und das stark bei Nintendos Mario abgekupferte, aber trotzdem etwas öde Spielprinzip unterhalten nur mittelmäßig. Erst nach längerem Spielen offenbart die Puzzlehatz ihre Qualitäten.
Bericht von Mr Creosote (11.10.2014) – Amiga (OCS)
Keine Ahnung, wie es im Rest der Welt aussieht, aber hier bei uns befinden sich Ronald McDonald und seine Cartoonfreunde ja seit langem im Ruhestand. Selbst in den frühen 1990er Jahren verschwand ihre Präsenz langsam, aber sicher. Was natürlich im Rückblick leicht zu sagen ist, aber zu der Zeit befanden es wohl einige zuständige Manager noch für sinnvoll, ein Werbespiel im McDonald Land zu beauftragen.
Und was wird wohl im McDonald Land passieren? Klar, der Hamburger-Klau sorgt mal wieder für Ärger und Ronald beauftragt zwei Kinder (ihrem Übergewicht nach wohl gute Kunden), ihm seinen Besitz wiederzubeschaffen. Wobei das Herumgelaufe und -gespringe nicht etwa dazu dient, Hinweise zu sammeln, sondern „Karten“ aufzusammeln, um damit den „guten“ McDonald’s-Charakteren zu gefallen, so dass sie daraufhin mit den ihnen bereits bekannten Informationen zum möglichen Verbleib des Bösewichts herausrücken. Man sollte meinen, es wäre in ihrem eigenen Interesse, die Kiddies zu unterstützen, aber nein… erstmal Karten einsammeln! Arschlöcher!
Zugegeben, Geschichten waren nie die Stärke des Jump’n’Run-Genres. Der Spieler (ein zweiter kann auch dabei sein, aber wie üblich nur abwechselnd; richtig toll wäre doch mal das Experiment, beide gleichzeitig spielen zu lassen) erforscht eine Reihe Gegenden, die jeweils aus mehreren Levels bestehen. Die Levels selbst sind dann allerdings eher kurz und auch eher leer. Ihr Aufbau ist trotzdem ganz solide. Die meisten Levels zeichnen sich dadurch aus, dass man relativ einfach durchkommt, aber ihre eigentlich wichtigen Geheimnisse, wie besondere Boni oder eben die wichtigen Karten, sind in schwierigeren Abzweigungen versteckt.
Nur, dass sie gar nicht mal so viel schwieriger wären, wäre da nicht die etwas überzogene Massenträgheit, die die Steuerung enger Sprünge etwas schwierig macht sowie die ungenaue Kollisionsabfrage, die es manchmal verhindert Waffen (Monster werden nicht durch den Sprung auf den Kopf getötet, sondern durch auf die geschleuderte Blöcke) aufzuheben (seltsamerweise passiert das nie, wenn man versehentlich mit den Monstern zusammenstößt). Nicht wirklich Fatales, aber die Feinabstimmung fehlt eben stellenweise.
Tatsächlich sind es diese Kleinigkeiten wie die erwähnten oder eben, dass tote Gegner zwar immer wieder neu auftauchen, Waffen jedoch nicht, wenn man einen Abschnitt erneut durchqueren muss, sowie die eher öden Schauplätze und die sehr altbackene Grafik für 1992 (wäre 1989 voll in Ordnung gewesen), die einem dann doch recht schnell zu der Erkenntnis verhelfen, dass man doch lieber etwas anderes spielen möchte. McDonald Land ist brauchbar, aber zur gleichen Zeit waren einfach viel, viel bessere Genrespiele auf dem Markt! Diese Welt hätte schon eine große Menge künstlicher Geschmacksstoffe benötigt, um wirklich zur Delikatesse zu werden.