Mine Cave

Firma:
Elmar Wenners
Jahr:
2017
System:
C64
Genres:
Action / Denkspiel
Tags:
Abstrakt / Humor / Einzigartig
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
4/5

Bericht von LostInSpace (26.02.2018) – C64

Retro war für mich schon immer mit Spaß verbunden. Und Spaß hat mir das Youtube-Video der Jungs gemacht, die dieses Juwel erschaffen haben. Hier wird nicht mit sündhaft teuren Animationen auf dem 100+Hz-Bildschirm und Orchestersound aus der Stereoanlage geklotzt.

Die Jungs aus den Niederlanden besinnen sich auf das Wesentliche. Unter ausschließlicher Nutzung der Ur-Programmiersprache Basic laden uns die beiden auf einen Spieletrip auf dem guten alten C64 ein. Der Startbildschirm überrascht den verwöhnten Spieler mit seiner Schlichtheit und Aufgeräumtheit. Ganz ohne Grafikschnörkel führt eine kleine Einleitung behutsam ins Sujet ein und erklärt die Spiel- und Bedienelemente. Die Farbgebung in Erdtönen bereitet den verwöhnten Enthusiasten auf das kommende Spielerlebnis vor und – schwupps die Space-Taste gedrückt – ist man mitten drin im Geschehen.

Der Spieler schlüpft in die Rolle von „Ores“ dem Goldgräber und kann in seiner Goldmine nicht nur Kohle und Gold finden, sondern auch Diamanten. Und damit ist das Ziel des Spieles klar: der riesige rote Rubin-Diamant muss her. Der liegt natürlich ganz unten. Um da hinzukommen, muss man erst mal die passenden Werkzeuge haben. Die kauft man sich für die bereits geborgenen Bodenschätze im Shop auf der Erdoberfläche. Ores kann auch Leitern bauen, um unter Tage die Hindernisse zu umgehen und um schnell wieder nach oben zu kommen, sobald ihm die Luft da unten ausgeht. Selbige kann man auch herunterfallen oder sogar in die selbst gegrabene Grube. Auch hier liegt die Herausforderung darin, nicht seine wertvollen abgezählten Spielerherzen zu vergeuden, die dem Spaß ein Ende setzen könnten.

Damit ist das ganze Spielprinzip eigentlich schon erklärt und ich grabe und bohre fleißig los. Die Vorkommen an verwertbaren Funden sind einträglich und die Strategie beim Tieferbohren wird Nebensache. Hauptsache immer wieder zum Luft holen nach oben und bloß nirgends herunterfallen. Für einen Menschen unserer Zeit mit einer Aufmerksamkeitsspanne von 8 Sekunden, und damit weit unterhalb des Niveaus eines meditierenden Goldfischs, ist dieses Spiel richtig fesselnd. Der rote Diamant muss her, das ist doch klar.

Einmal geschafft, wird der Spieler auch noch mit einer philosophischen Einsicht konfrontiert, die die eben geschürte Gier nach Reichtum ins rechte Licht rückt und uns belehrt: „Money can’t buy happiness!“

Screenshots

C64

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