Meinung damals
NHL Hockey kann bestimt an den Erfolg der beiden Konsolen-Versionen anknüpfen, ist es doch das erste Eishockeyspiel auf dem PC, das einen vollkommen ausgereiften Eindruck macht. Spannend und unterhaltsam – ein Genuß.
Oliver Menne, PC Games 10/93
So leid es uns für Altmeister Wayne tut, der neue Kufenking heißt ganz klar NHL Hockey!
Michael Schnelle, PC Joker 10/93
[…] mit NHL Hockey werden die Maßstäbe mit Schlagschuß-Tempo nach oben gejagt: Mit solider Grafik, hervorragendem Digi-Sound, kluger Steuerung und einem Liga-Modus für die Langzeit-Motivation erntet das Programm reichlich Lorbeeren. […] Liebhaber ausgereifter, intelligenter Sportspiele werden von diesem Programm geradezu verwöhnt. […] NHL Hockey schafft es perfekt, die Spannung, Dramatik und alle spielerischen Finessen dieser Sportart einzufangen.
Heinrich Lenhardt, PC Player 9/93
Eine durchdachte Steuerung, eine langzeitmotivierende Liga, atemberaubende Samples und eine solide Grafik lassen NHL Hockey auf das oberste Treppchen aller derzeit auf dem PC verfügbaren Sportsimulationen klettern. […] Steht bei Euch ein Sportspiel auf dem Plan – dann holt Euch NHL Hockey.
Christian von Duisburg, Power Play 10/93
Bericht von Adhoc (05.01.2001) – PC (DOS)
1993 startete NHL Hockey die berühmte NHL-Reihe, die fast jedes nachfolgende Jahr eine neue Version mit sich brachte. Alle bieten sie großes Spielvergnügen, die aktuellen Teams und Spieler der NHL und tolle Grafiken und Sounds.
Im Startmenü kann man wählen, ob man ein Freundschaftsspiel, eine Saison oder eine Playoffrunde spielen möchte oder erstmal einen Blick auf die Statistiken werfen will, die der wirklichen 1992/93er Saison oder die der eigenen.
Die 1992/93er Saison, auf der das Spiel basiert, beinhaltete damals noch 20 Teams, die um den Stanley Cup kämpften und in vier Divisionen aufgeteilt waren. Man kann entweder den damaligen Spielplan nachspielen oder einen zufälligen generieren lassen. Man kann auch die Regeln nach seinen Wünschen verändern. So lässt sich z.B. die Abseitsregelung außer Kraft setzen ebenso wie das Vergeben von Strafen und natürlich kann man auch die Länge der einzelnen Drittel festlegen. Bis zu 20 menschliche Spieler können an einer Saison teilnehmen, entweder am selben PC oder per Datentransfer auf Disketten. Nachdem man sich eine Mannschaft ausgewählt hat, geht´s los.
Aber zuvor sollte man einen Blick auf die Aufstellung werfen. Man verfügt über vier Offensiv- und drei Defensivreihen. Jedes Team hat zusätzlich die sogenannten „Special Teams“, die für Über- bzw. Unterzahlspiel verantwortlich sind. Um einschätzen zu können, welche Spieler sich für welche Position eignen, verfügen diese über mehrere Werte. Indem man etwa Schnelligkeit, Schussstärke, Checking und vieles andere vergleicht, kann man ersehen, wer sich für was am besten eignet.
Das Spiel selbst betrachtet man aus einer leicht geneigten Vogelperspektive. Ein Stern markiert den Spieler, den man gerade steuert. Um die Bewegungen der Spieler realistischer zu machen, implementierte man einen Trägheitseffekt, d.h. dass man nicht „auf einem Bierdeckel“ umdrehen kann, sondern man muss erst die Vorwärtsbewegung ausgleichen. Das bereitet anfangs leichte Probleme, aber nach einiger Zeit hat man dies sicher gemeistert. Während des Spiels kann man seine Reihen und Aufstellungen verändern, den Torwart wechseln oder gar ganz herausnehmen und gegen einen sechsten Feldspieler wechseln, falls man kurz vor Spielende mit einem Tor im Rückstand liegt. Besondere taktische Finessen kann man nicht festlegen – die Spieler folgen ihrem eigenen „Instinkt“. Und das nicht immer sonderlich schlau! Es ist relativ einfach, mit einem Spieler die ganze gegnerische Mannschaft zu umspielen und ein Tor gegen Torhüter, die teilweise recht seltsam reagieren, zu erzielen. Aber das trifft natürlich für die eigenen Leute genauso zu, was das Ganze etwas ausgleicht. Eines beherrschen die computergesteuerten Spieler allerdings recht gut: Das Abblocken von Schüssen. Verletzungen können während des Spieles auftreten, die dann entweder das Aus für das Drittel oder gar das ganze Spiel bedeuten.
Da es nur einen Schwierigkeitsgrad gibt, ist es nicht sonderlich schwer, recht viele Spiele der regulären Saison zu gewinnen. Aber in den Playoffs legen die Teams einen gewaltigen Zahn zu und stellen ernsthafte Gegner dar.
Dennoch weist NHL Hockey einige Fehlerchen auf, die das Spielvergnügen ein bisschen beeinträchtigen: Es fehlt ein echter Karrieremodus, da die Spieler nicht altern und auch der jährliche Draft junger Talente fehlt, Verletzungen haben keine langfristigen Folgen, das Transfersystem ist ziemlich obskur, es gibt lediglich 2-Minuten-Strafen und einige Statistiken werden nicht korrekt angezeigt.
Aber es ist trotzdem ein tolles Spiel und ein echter Klassiker und somit definitiv einen Blick wert!