Zeewolf 2: Wild Justice

Firmen:
Binary Asylum / Pinnacle
Jahr:
1995
System:
Amiga (OCS)
Genre:
Action
Tags:
Fliegen / Krieg
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
5/5

Meinung damals

Gratulation! Auf den ersten Blick sieht Zeewolf 2 dem Vorgänger zwar verblüffend ähnlich, im Deail wurden jedoch eine Menge Verbesserungen vorgenommen. Schnellere und schöne Grafik, abwechslungsreicheres Gameplay und komplexere Missionen machen Zeewolf 2 zum augenblicklichen Vorzeigespiel.

Hans Ippisch, Amiga Games 3/96 

Natürlich hätten sich die vorgenommenen Verbesserungen letztlich ebensogut per Datadisk realisieren lassen, aber Schwamm drüber – genau wie über die fehlende HD-Installationsmöglichkeit und die sinnlose Handbuchabfrage. Denn der entscheidende Vorzug von Zeewolf 2 macht das alles wieder wett: Nirgendwo sonst erlebt man am Amiga zur Zeit so spannende und actionreiche Flugstunden!

Richard Löwenstein, Amiga Joker 4/96 

Bericht von Mr Creosote (21.02.2008) – Amiga (OCS)

Rechtfertigen die Änderungen die Veröffentlichung als eigenständiger Nachfolger, oder ist es nur eine Erweiterung mit neuen Levels? Eine der ewigen Fragen der Spieleindustrie. Natürlich meist zum Nachteil der Endkunden beantwortet. Im Fall von Zeewolf 2 (den lächerlichen Untertitel sparen wir uns mal) tritt die Frage mal wieder sehr offen zu Tage.

Desert Strike?
Desert Strike?

Dieser Nachfolger sieht aus wie sein Vorgänger, spielt sich wie sein Vorgänger und hat entsprechend auch die selben Qualitäten: Die actionbetonten Missionen (hinfliegen, Dinge in die Luft jagen, und schnell wieder davonmachen), die einfache Steuerung, das intelligente halbautomatische Zielsystem, die jederzeit zugängliche, informative Missionsbeschreibung und gute (oder zumindest interessante) Grafik.

Die Änderungen beschränken sich auf Korrekturen und Verbesserungen der bestehenden Stärken. Zum Beispiel bekommt man nun nach jeder der 32 Missionen ein Passwort (anstatt erst nach jeder vierten), was natürlich gut so ist. Die Missionen sind abwechslungsreicher und besser ausbalanciert (und nicht zu vergessen sind die Landschaften farbenprächtiger). In einigen kann man sogar seinen Helikopter abstellen, und sich stattdessen ans Steuer eines Panzers, eines Boots, eines Flugzeugs oder eines anderen Helikoptertyps setzen.

Abschuss!
Abschuss!

Die wichtigste Änderung ist jedoch die Überarbeitung der Grafikengine. Diese wurde geschwindigkeitstechnisch optimiert. Prinzipiell gibt es zwei Arten von Geschwindigkeit. Man kann entweder für langsame, oder für schnelle Systemen optimieren. Auch, wenn dieses Spiel immer noch auf einem A500 läuft, fängt der echte Spaß erst auf einem A1200 (idealerweise mit Fast-RAM) an.

Auf solchen Systemen hat sich die Fluggeschwindigkeit nochmal erhöht, was das Fluggefühl spürbar verändert. Die Trägheit des Helikopters ist deutlich geringer, er dreht und bewegt sich schneller. Was wiederum den Spaß der blitzartigen Angriffe und des Ausweichens von Gefahren deutlich erhöht!

Nichts davon ist natürlich im Vergleich zum Vorgänger revolutionär, aber andererseits wurde praktisch jeder noch so kleine Kritikpunkt beseitigt. Das ist natürlich auch ein Weg, dem Perfektionismus möglichst nahe zu kommen – und aus heutiger Sicht ist es ohnehin gleichgültig, ob es als eigenes Spiel zum vollen Preis veröffentlicht wurde.

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