Amiga
Geschichte
Der Amiga ist ohne Zweifel einer der revolutionärsten und besten Computer aller Zeiten. Ursprünglich 1985 veröffentlicht brauchte er jedoch ein paar Jahre, um sich auf dem Markt durchzusetzen. Das erste Modell (später Amiga 1000 getauft) war eine luxuriöse Multimediamaschine, die allerdings für den Durchschnittsbenutzer unerschwinglich war. Lange sag es deshalb so aus, als könne sich die Amiga-Familie nicht gegen den kurz vorher veröffentlichten Atari ST durchsetzen.
Der Amiga 500 rückte dieses Bild allerdings zurecht. Er war ein Tiefpreismodell. Der gesamte Computer wurde in ein nur leicht vergrößertes Tastaturgehäuse gequetscht, was die Erweiterbarkeit natürlich beeinträchtigte, die Kosten aber erheblich drückte. Besonders in Europa wurde der Amiga zum riesigen Erfolg. Egal, ob man nun einen Computer zum Arbeiten (A2000, A3000, A4000), oder zum Spielen (A500, A600, A1200) wollte, Amiga machte es möglich (kleiner Scherz für Insider).
In allen Amigas werkelte ein Motorola 68k – Prozessor. Der 68000 war zu der Zeit der Prozessor in den Spielhallen, was sicherlich nicht zum Nachteil bei Umsetzungen gereichte. Eine Menge Arbeit wurde der CPU von „Custom Chips“ abgenommen. Das beeidruckenste Argument für den Amiga war (und ist) jedoch das Betriebssystem. Von Anfang an bot es grafische Benutzeroberfläche, hardwaregestütztes Multitasking und war doch immer schlank.
In der Spielehistorie deckt der Amiga ziemlich genau das „goldene Zeitalter“ ab: die späten 80er bis zu den frühen 90ern. In diesen Jahren findet man auf dem Amiga die jeweils besten Versionen der meisten Spiele. Überlegene Grafik und Sound erwarten, die, die zu vergleichen wagen!
Der kommerzielle Tod des Amiga kam mit Commodores Bankrott 1993. Ein paar regionale Töchter (Deutschland, England) überlebten zwar noch ein paar Monate, aber ohne die Mutterfirma gab es natürlich keine Entwicklung mehr. Die Gründe für den Bankrott sind natürlich vielfältig, und sind Thema ausführlicher Abhandlungen, deshalb nur die Kurzversion: Ein Credo Commodores war es, sich verkaufende Modelle nicht durch neue zu ersetzen. Das führte über die Jahre zu einem Innovationsmangel. Obwohl letztendlich 1992 doch noch stark verbesserte Nachfolgecomputer rausgebracht wurden, war es da bereits zu spät. Finanzielle Desaster wie das CDTV-Fiasko und Commodores erfolglose Abenteuer auf dem PC-Markt hatten bereits zu sehr an der Materie gezehrt.
Seitdem wechselte der „Amiga“-Name und die Technologie unzählige Male den Besitzer. Alle Versuche, wieder auf dem Hardwaremarkt Fuß zu fassen, scheiterten kläglich. Momentan gibt es tatsächlich einen „neuen Amiga“ (AmigaOne), aber als massenkommerziellen Erfolg kann man den wohl kaum bezeichnen. Einzig das Betriebssystem wurde immer aktuell gehalten, die momentan aktuelle Version (AmigaOS 3.9) ist von 2001.
Mr Creosote (stilsicher auf einem zuverlässigen A1200 getippt)