PC
Geschichte
Die IBM PC – Reihe reicht zurück ins Jahr 1981. Die ersten Modelle waren mit einem 8088 Prozessor (4,77MHz) und 16KB RAM ausgestattet. Beeindruckend für die Zeit, aber natürlich hatte das seinen Preis – der PC war ein Luxuscomputer.
Was revolutionär war (und letztendlich wohl einen großen Anteil am Erfolg bis zum heutigen Tag hat), war die offene Architektur, die es anderen Firmen erlaubt, „IBM Kompatible“ PCs zu bauen und zu verkaufen. Das war ein großer Unterschied zu den komplett „geschlossenen“ Systemen zuvor und auch danach.
Das Betriebssystem des PCs war MS-DOS. Dieses 16-Bit-Kommandozeilensystem wurde ursprünglich gar nicht von Microsoft entwickelt, sondern sie kauften es von einer anderen Firma (ursprünglich hieß es deshalb „QDOS“), und legten damit den Grundstein für ihren beispiellosen Erfolg.
In Sachen Spiele war der IBM PC bis Anfang/Mitte der 90er eher uninteressant. Die Ausnahme der Regel stellte Infocom mit seinen Textadventures dar. Das führt aber auch schon zu einem der Probleme des PCs: seine kaum zufriedenstellenden grafischen Möglichkeiten. Computer wie der C64, der Apple Macintosh, der Atari ST und der Amiga waren dem vierfarbigen CGA-Standard um Lichtjahre voraus. EGA konnte mit der 8 Bit – Generation aufschließen, aber als es sich endlich verbreitet hatte, waren 8 Bit – Computer schon lange tot – und der PC somit wieder hinterher.
Sound war noch schlimmer. Standardmäßig konnte der IBM PC nur Pieptöne zwecks Fehleranalyse von sich geben (was heutzutage übrigens immer noch der Fall ist). Findige Programmierer versuchten zwar, diese Einrichtung zur Ausgabe von Melodien und einfachen Soundeffekten zu „misbrauchen“, aber trotz der besten Absichten waren die Ergebnisse meist schrecklich.
Zuguterletzt war das noch das Betriebssystem, das, obwohl es ursprünglich durchaus seiner Zeit angemessen gewesen war, sich zu einem Problem entwickelt hatte. Microsoft hatte zwar brav immer wieder neue Versionen „ihres“ MS-DOS veröffentlicht, aber es blieb immer bei Kommandozeile, völlig ohne Multitasking, und die Speicherverwaltung war gelinde gesagt ein einziges Chaos. All dies war auf anderen Systemen bereits Mitte der 80er Jahre ad acta gelegt worden.
In den frühen 90ern hatten sich diese Probleme endlich gelegt. VGA (256 Farben gleichzeitig, normalerweise bei einer Auflösung von 320x200 Pixeln) wurde zum Grafikstandard, die meisten Benutzer besaßen nun nicht nur eine zusätzliche Soundkarte, sondern mit Creatives Soundblaster hatte sich auch ein de facto Standard herausentwickelt. Die Intel 80386 – und 80486 – Prozessoren kamen nun auch mit schnellen Actionspielen zurecht. Und (vielleicht der größte Vorteil) Festplatten waren bereits seit XT-Tagen serienmäßig eingebaut worden (während viele Konkurrenzprodukte diese immer noch als „optional“ ansahen). Zum ersten Mal war der PC an vorderster Front der „multimedialen“ Fähigkeiten. Das spartanische MS-DOS war weiterhin eine bittere Pille im Vergleich zu den schönen Benutzeroberflächen anderer Computer, aber es war ein motwendiges Übel.
Besonders Firmen aus den USA begannen nun, ihre Spiele hauptsächlich für den IBM PC zu entwickeln. Bis 1995/96 blieb dem PC immer noch das Image haften, er sei ein Computer „für Erwachsene“, und deshalb sprossen Genres wie Adventures und Strategie besonders stark. Später, als es praktisch keine ernstzunehmende Konkurrenz mehr auf dem Computermarkt gab (bitte keine Hassmails…), änderte sich das natürlich. Dieser Teil der Geschichte sollte allerdings Internetseiten mit anderem zeitlichen Rahmen vorbehalten bleiben…
Mr Creosote