Micro Machines 2: Turbo Tournament
für PC (DOS)

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Diestro:Besucherwertung:
5.5/6
Firma: Codemasters
Jahr: 1995
Genre: Action, Sport
Thema: Umsetzung eines anderen Mediums / Fahren / Humor / Multiplayer
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 19042
Rezension von Diestro (22.08.2015)
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Das Auto gerät ins Schleudern, als es mit Vollgas durch die Kurve brettert. Zwei andere Wagen sind ihm direkt auf den Fersen und ein drittes direkt daneben. Sie alle rasen auf den engen Durchgang direkt voraus zu, doch davor muss noch die riesenhafte Erbse umfahren werden. Ein Wagen verliert die Kontrolle, kracht in den anderen und beide fallen vom Tisch. Geschrei und Geläuchter brechen aus, doch man ist natürlich gerade rechtzeitig wieder an der Tastatur, das Rennen doch noch zu gewinnen.

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Hin und wieder gibt es ein Spiel, das die Standards eines Genres neu setzt. Micro Machines 2: Turbo Tournament ist ein solches Juwel. Rennspiele aus der Vogelperspektive hatte es bereits seit Indy 500 und Konsorten gegeben und das Konzept kleiner Wagen auf dem Bildschirm war sicher nicht mehr neu. Das Novum der Micro-Machines-Reihe bestand in den ungewöhnlichen Orten, an denen man seine Spielzeugautos fahren lässt: auf dem Esstisch, der Werkbank oder sogar rund auf dem Toilettensitz (eine der wenigsten spaßigen Umgebungen, abgesehen von der Schadenfreude, die gegnerischen Wagen in der Schüssel heruntergespült zu werden…).

Cartoongrafik, verführerische Rockmusik. MM2 ist vergleichbar mit dem perfekten Kochrezept, in dem die Mengen der Zutaten exakt aufeinander abgestimmt sind. Während der Rennen gibt es keine Musik, so dass man sein Höhrorgan ganz auf das Aufheulen der Motoren, das Zusammenprallen, die Hopser, die Herunterfallen von den Tischen oder das wilde Hupen der Wagen konzentrieren kann.

So richtig hebt sich MM2 von der Konkurrenz jedoch durch seine Multiplayermodi ab. Wobei wir natürlich nicht von großen LAN-Parties reden, sondern von einem einzelnen Computer, um den sich vier Spieler mit zwei Joysticks und an der Tastatur versammeln. Keine Joysticks zur Hand? Kein Problem! Bis zu drei Spieler können sich an die Tastatur quetschen.

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Aufgrund der Beschränkungen, wie viel gleichzeitig von der Tastatur eingelesen werden kann, gibt es nicht ausreichend Tasten, um drei Fahrzeuge unabhängig zu steuern, so dass die Designer sich entschlossen, alle drei in diesem Fall automatisch beschleunigen zu lassen. Was erstmal wie eine Einschränkung wirken mag, wird schnell zum Spaßfaktor, vor allen in Situationen wie der Überfahrt über die Küchenspüle auf dem Schwamm, wo man dann also seinen Wagen abbremsen muss, um nicht herunterzufallen.

Ich kann mich nicht entsinnen seit den fünf-Spieler-Begegnungen in Dynablaster auf dem Amiga jemals so viel Spaß im Multiplayermodus gehabt zu haben. Sogar bis zu 16 Spieler können an einem „Turbo Tournament“ teilnehmen, in dem man solange per Zufall gegeneinander antreten muss, bis das Podium gefüllt ist – also keine weiteren Ausreden. Schnappt euch ein paar Bier, ruft ein paar Freunde an und freut euch auf einen Abend lustigen, endlosen Spaß.

Übersetzt von Mr Creosote

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