Wer wollte nicht schon immer mal seinen eigenen Fernsehsender gründen und endlich seine Lieblingsfilme ohne Werbung laufen lassen? Nun, der ist bei Mad TV / Mad TV 2 genau richtig. Der Nachfolger des erfolgreichen Computerspiels lädt durchaus zu kontroversen Diskussionen ein und hat anders als sein Vorgänger nicht das Ziel, Betty Botterblooms Herz zu erobern, sondern diesmal wirklich einzig und allein einen erfolgreichen Sender aufzubauen. (Diese konnten wir ja schon erfolgreich bei Mad News wieder verjagen und sind froh, endlich Single zu sein )
Die Grundidee unterscheidet sich bei Mad TV 2 nicht von seinen Vorgänger. Wir finden hier wie es so üblich ist bei einem Nachfolger einige „Verbesserungsversuche“ und einige schöne grafische Verbesserungen. Wir beginnen mal wieder, uns eine von 3 Sendeanstalten (MadTV, FunTV und SunTV) auszusuchen. Der einzige Unterschied ist hierbei der Name. Sodann überlegen wir uns, welche Mission wir spielen wollen. Hier haben wir einige wenige zur Auswahl, welche man auch hätte erweitern können oder super in eine Kampagne hätte stecken können… „hätte können“ wohlgemerkt. Wurde leider versäumt.
Dann geht es auch schon los. Als Erstes zum Chef und Kreditrahmen erhöht (sicher ist sicher kenne ich noch von Mad TV), dann wird ein neuer Sender beantragt, welchem wir einen Wunschnamen geben können. Nun geht es los, einmal quer und 3 Stunden lang alles abgesucht, bis wir den Senderverkäufer hinter dem Imbiss gefunden haben, welche über das Beamen im SF/X Laden erreichbar ist?!?!?!? Egal wir kaufen uns eine Satellitenschüssel in einer von 3 Regionen und brauchen nur noch ein paar Filme und Werbung. Ohne geht es nicht, weil wir ja auch Geld verdienen wollen und müssen. Einige wenige Filme aus dem Kulturbereich haben wir, wie auch schon beim Vorgänger üblich, in der Tasche. Damit können wir aber nur einen kleinen Kreis an Zuschauern erreichen.
Werbeverträge können wir uns in der Werbeagentur aussuchen. Dabei ist die Einschaltquote und ggf. die Art des Films entscheidend. Bestimmte Firmen wollen nämlich nur in bestimmten Filmen zu sehen sein (Werbung für Verhütungsprodukte in einem Kinderfilm oder Werbung für Grabsteine in einer Komödie passen irgendwie nicht zusammen oder?).
Nun ja, am Anfang plätschert das Spiel in der Form so weiter vor sich hin und wenn man sich nicht allzu doof anstellt, hat man zwar am ersten Tag Minus aber die Grundlage geschaffen, um in der ganzen Woche dann mit einem ordentlichen Plus abzuschließen. Am Anfang sollte man auch behutsam mit dem Geld umgehen, denn die Werbeverträge zu Beginn sind eher schwach dotiert und richten sich nach den Einschaltquoten.
Irgendwann später, wenn die Lustkurve abgeebbt ist, kann man doch noch eigene Shows und Serien produzieren, um die Motivation kurzfristig zu steigern. Hierfür kauft man allerlei Zutaten ein (Ketchup (Blut), SFX), nimmt sich vom Basar ein paar Sklaven und packt alles in den Trichter im Studio. Raus kommt dann die fertige Produktion. Schön, aber völlig nutzlos ist, dass beim Headhunter der Gegner sabotiert werden kann, indem wir Darsteller abwerben, Werbeverträge platzen lassen usw. Die Wahrsagerin und die Spionage beim Headhunter liefert uns wichtige Infos ohne die wir auch klar kommen. Ist vielleicht ganz lustig aber sinnfrei. Zur vereinfachten Übersicht füge ich mal die nennenswerten Unterschiede zu Mad TV auf:
Es fehlen:
- Der lustige Kleinkrieg zwischen VR Durban und FR Durban
- Betty Botterbloom
- An Motivation, bis zum Ende zu spielen
- Eine übersichtliche Gestaltung
Neu:
- Mehrere Sender (maximal 3) können zeitgleich betrieben werden
- Neue Orte und Möglichkeiten (zu viele)
- Eine Headhunter-Agentur
- Div. Spionage- und Sabotagemöglichkeiten
- Langfristige Bindung von Personal
- Ein Wahrsager
Grafisch ist das Spiel durchaus farbenfroh und bietet neben einer Draufsicht auch die Möglichkeit, in die Tiefe zu gehen. Kleinere lustige Animationen lockern das ganze dabei auf. Die Grafik des Spiels ist dadurch durchaus abwechslungsreich und angenehm, teilweise auch lustig anzuschauen. Soundtechnisch wird eine für meinen Geschmack angenehme Melodie abgespielt, welche man getrost nebenher laufen lassen kann ohne befürchten zu müssen, dass man davon bleibende Schäden behält. Ab und an gibt es noch passend zu den Animationen einige kleine Geräusche im Hintergrund.
Fazit: Jeder Versuch macht klug. Hier wurden einige Neuerungen ausprobiert, welche aber das Spiel nicht so gut machten, wie die beiden Vorgänger Mad TV oder Mad News – leider. Wiederspieleffekt daher auch eher gering, zumal ein Mehrspielermodus fehlt, der das ganze aufgepeppt hätte. Zu viele Orte, zu lange Laufwege, zu viel Langeweile! Es gibt Schlimmeres und man kann auch Mad TV 2 spielen und ein wenig Spaß haben… wenig
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