Fears
für Amiga (AGA)

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Mr Creosote:
Firma: Bomb Software / Manyk / attic
Jahr: 1996
Genre: Action
Thema: Sonstige Fantasy / Kämpfen / Horror / Multiplayer / Science Fiction
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 6501
Rezension von Mr Creosote (22.08.2017)
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Dieses eine Mal bekämpft man nicht Aliens auf einer Raumstation. Man ist noch nicht einmal ein Space Marine! Vielmehr gelingt Fears das Undenkbare und wendet die damals bereits alte 3D-Shooter-Formel auf ein anderes Thema an: Ein Frankenstein'scher verrückter Wissenschaftler hat eine Horde genetisch veränderter Mutanten geschaffen. Die man natürlich trotzdem abballern muss, und die einen selbst ebenso abzuschießen versuchen, aber trotzdem vielen Dank für diese zumindest kleine Variation!

Tatsächlich stellt es sich so dar, dass abgesehen von ihrem Aussehen die Gegner sich allesamt gleich verhalten. Sie alle schlurfen langsam auf den Spieler zu und sie alle sind wahre Meisterschützen (dass sie alle über unsichtbare Schusswaffen verfügen, versteht sich von selbst). Der Spieler dagegen kann sich auch zwei Nahkampfwaffen bedienen und für den Rest braucht man verschiedene Munitionstypen, was immerhin zu ein wenig Abwechslung führt.

Von diesem Punkt an geht es nicht einmal direkt abwärts. Es gelingt dem Spiel, seine Grafik im Vollbildformat in annehmbarer Geschwindigkeit auf den Bildschirm zu bringen. Trotzdem beginnen die Probleme mit eben jener Grafik. Ihre Performance wird durch die miserabel kurze Sichtweite erkauft. Die Spielengine erlaubt verschienene Höhenebenen, die durch Treppen verbunden werden, aber man kann nicht hoch- oder runtergucken. Oft kann man nicht einmal erkennen, ob direkt vor einem nun Stufen herunterführen, oder man mit dem nächsten Schritt direkt in den Abgrund stürzen wird. Und natürlich sind die Level vollgestopft mit engen Vorsprüngen, über die man balancieren muss; meist blind. Mehr als einmal (also: dauernd) bleibt dem Spieler keine andere Wahl, als einfach mal ins Dunkle zu springen und aufs Beste zu hoffen.

Wodurch man also mit schöner Regelmäßigkeit in Lava- oder Säureströmen landet. Die gar nicht mal so übel aussehen, aber aus denen es niemals einen Ausweg gibt; keinen Aufzug, keine Treppe kann selbst mit signifikanten Einbußen der Lebensenergie erreicht werden. Also bleibt einem nichts anderes übrig, aber den unvermeidlichen Tod abzuwarten. Was ohnehin schon nicht so prall ist, aber wenn das Spiel dann an diesen Todesfallen auch noch sichtbare Bonusobjekte platziert, wie eben neue Waffen oder Munition, dann macht es sich schon klar über seinen Spieler lustig.

Dass es einen Leveleditor gibt, dessen Benutzung auf Basis farbiger Bausteine sich recht intuitiv gestaltet, ist vorbildlich. Theoretisch wäre es somit möglich, selbst Levels zu gestalten, die die Sichtbarkeitsprobleme vermeiden. Doch wahrscheinlich wären solche dann ziemlich öde, und an der Tödlichkeit der Monster würde es auch nichts ändern. Letzteres könnte man wiederum durch ein Duell mit einem anderen Spieler per Nullmodem umgehen (kooperativ kann man nicht durch die Levels streifen).

Doch irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem all der Aufwand nicht mehr gerechtfertigt ist. Erst muss man seine eigenen Levels zusammenbauen, dann einen Mitspieler finden und zwei Amigas in einem Raum zusammenbringen. Nur, um Probleme zu umgehen, die andere Spiele überhaupt nicht erst haben? Nein, danke.

P.S. In der deutschen Version, von attic veröffentlicht, ist angeblich die Grafik leicht zensiert, um keine Probleme mit der Indizierung zu bekommen. Oberflächlich konnte ich jedoch keine Unterschiede feststellen.

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