Day of the Pharaoh
für Atari ST

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Mr Creosote:
Weitere Titel: Pharaoh, Nil dieu Vivant
Firma: Chip / Rainbow Arts
Jahr: 1990
Genre: Strategie, Action
Thema: Geschäftswelt / Kämpfen / Schifffahrt / Politik / Krieg / Mythen und Sagen / Logistik
Sprache: Francais, English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 7819
Rezension von Mr Creosote (07.07.2018)
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Der Pharao ist tot – es lebe der Pharao! Wenn wir nur wüssten, welcher. Es sollte der Spieler sein, der immerhin der leibliche Abkömmling des ermordeten vormaligen Herrschers ist. Anders als diese Usurpatoren, die sich jetzt um die Krone streiten. Der wirkliche Prinz ist dagegen in einer bedeutungslosen Kaste gefangen, der allgemeinen Öffentlichkeit unbekannt. Also muss er sein Schicksal erstmal selbst in die Hand nehmen, seine soziale Stellung verbessern und schließlich seinen rechtmäßigen Platz wieder einnehmen.

Klein anfangen ist dabei das Motto, da der Spielraum begrenzt ist. Man besitzt ein kleines Schiff und etwas Startkapital, also alles, um ein paar Waren den Nil hoch- und runterzuschippern. Darüber hinaus parken noch drei Streitwagen in der Garage, die man Invasoren und Plünderern entgegenwerfen und sich so einen Namen als wohltätiger Beschützer machen kann. Sobald das Geld einigermaßen fließt und die Anerkennung steigt, eröffnen sich weitere Spieloptionen, wie das Eingehen einer hoffentlich ertragreichen Heirat, Finanzierung und Bau representativer Gebäude oder aber Opfer an ausgewählte Götter, um wiederum deren Gunst zu erlangen.

Pharaoh bietet eine ähnliche Mischung von Genreelementen, wie aus Jeanne d'Arc vom gleichen Entwickler bekannt. Obwohl strategisch-langfristige Planung die Basis des schließlichen Erfolgs darstellen, braucht man auch gute Reflexe und Timing in den Actionsequenzen. Beispielsweise beim Bogenschießen aus den Streitwagen heraus, der Navigation eines Schiffs durch steinige Gewässer oder der Verteidigung gegen angreifende Piraten.

Die Bausteine sind also alle vorhanden, jedoch ergeben sie kein ganz so kohärentes Ganzes wie es dem Vorgänger im Geiste noch gelungen war. Die Action wirkt stellenweise aufgesetzt; auch wenn sich das Bogenschießen beispielsweise recht unterhaltsam spielt, ergibt die gesamte Szene wenig Sinn im Gesamt-„Plot“. Durch die steinigen Schiffsreisen muss man sich viel zu häufig quälen und wo die langsame Öffnung der Spieloptionen in Jeanne d'Arc noch ein klarer Pluspunkt war, geht es hier zu langsam voran, so dass der Spieler sehr lange rein mit dem Handel beschäftigt bleibt – das nicht allzu spannend ist.

Unerklärlich schwächere Grafik- und Animationsqualität unterstützen nur noch den Eindruck eines überhasteten Nachfolgers. Kein besonders schlimmer, aber einer ohne die sich sofort einstellende Motivation die der Vorgänger noch bot.

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