BadLands
für Amiga (OCS/ECS)

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Mr Creosote:
Firma: Teque / Tengen
Jahr: 1990
Genre: Sport, Action
Thema: Apokalypse / Fahren / Individualsportarten / Multiplayer
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 1507
Rezension von Mr Creosote (16.04.2022)
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Wo kommt bloß diese Faszination für Autorennen nach dem großen Atomknall her? Wieso wird derart breit angenommen, dass ausgerechnet dieser „Sport“ in allen erdenklichen dystopischen Zukunftswelten weiterhin ein gesellschaftlich relevantes Ereignis bleiben wird? Vielleicht könnten uns das die Macher von BadLands beantworten. Wobei man wohl eher annehmen sollte, dass sie diese etablierte Formel ohne tiefere Gedanken einfach für ihr Spiel vereinnahmt haben.

Spielerisch verhält es sich nämlich genau so. BadLands ist einfach Super Sprint mit einem neuen (postapokalyptischen) Anstrich. Dieser Anstrich, soll heißen diese Hintergrundgrafik, ist zugegeben gut gelungen. Erdene, dreckige Farbtöne wechseln sich mit kalt-metallischen Zukunftsarenen von Level zu Level ab. Die Rennwagen erinnern allerdings eher an US-Hinterwäldler-Familienkutschen, was leicht abstrus rüberkommt.

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Durch acht Strecken darf man rasen, was erstmal nicht nach viel klingt. Ist es auch nicht, da zeigt sich die Abstammung aus der Spielhalle. Kleine Details wie ausbrechende Vulkane oder automatische Geschütztürme sorgen selten für etwas Abwechslung. Einzige Neuerung gegenüber den Vorgängern ist die Möglichkeit, auch die Wagen selbst mit Waffen auszurüsten. Auf diesen winzigen Strecken ergibt sich dadurch jedoch herzlich wenig sinnhafter Einsatz. Davon abgesehen erscheinen wie üblich zufällig Power-Ups auf den Strecken, die man einsammeln kann. Riskante Abkürzungen können entweder genommen werden oder nicht. Teile der Szenerie können von den Spielern beschädigt oder ganz zerstört werden, was grafisch ganz nett ist.

Bedenkt man, dass Super Sprint nicht offiziell für den Amiga umgesetzt wurde, mag BadLands im Rahmen dieses Systems eine Daseinsberechtigung haben. Dabei muss allerdings die Frage erlaubt sein, warum nur zwei Spieler gleichzeitig vorgesehen sind. Selbst der viel ältere Klassiker erlaubte bereits drei simultan auf dem Atari ST. Der spielerische Kern ist selbstverständlich unkaputtbar und jegliches Risiko, ihm zu schaden, hat man hier vermieden. Doch fragt man sich, warum nun dieses Spiel anstatt einen der anderen Klone oder sogar das Original, dann bleibt wenig Zählbares. Von einem offiziellen Nachfolger hätte man mehr erwarten dürfen.

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