Dominator
für Schneider CPC

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LostInSpace:
Firma: System 3
Jahr: 1989
Genre: Action
Thema: Fliegen / Science Fiction
Sprache: English
Lizenz: Freeware
Aufrufe: 1381
Rezension von LostInSpace (18.03.2023)
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Dominator war ein Release der legendären Spieleschmiede System 3 in den ausgehenden 80er Jahren, der sogar in Spielezeitschriften beworben wurde und fast zeitgleich auf sämtlichen Homecomputer-Systemen dieser Zeit erschien. Leider ging der Shooter trotzdem an vielen Spielern vorbei, da Dominator auf Amiga und Atari ST wohl eher Einheitskost war und auch der C64 das Ruder nicht herumreißen konnte. Dass eine – meiner Meinung nach hervorstechende – Version für den Schneider überhaupt existiert, wissen oft nicht mal die Fans und Anhänger dieses Systems.

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Angriff in den Tiefen des Monsters

Die System-Ressourcen des Schneider sind zwar ähnlich knapp wie auf dem C64. Allerdings verfügt der Schneider über den Vorteil einer kontrastreiches Farbpalette, was die Entwickler wohl veranlasste, die CPC-Version grafisch möglichst nah am Amiga-Vorbild zu portieren. Für die C64-Version löste man sich grafisch gesehen fast völlig von der Vorlage.

Nach der Entscheidung, die Ressourcen in teilweise sogar animierte Umgebungsgrafiken und beeindruckend viele zeitgleich dargestellte Sprites zu investieren, wurde die Framerate derart niedrig, dass sich das Raumschiff nur noch unnatürlich langsam steuern ließ.

Als Kompensation wurde ein bemerkenswerter Trick realisiert: nämlich eine größere Dichte von Gegnern. Dazu hat man einfach zusätzliche kleinere gegnerische Objekte neu dazu erfunden: Tropfen von oben, Sternchen, die aus Glibberblasen entsteigen und ovale Kapseln, die sporadisch nach der Zerstörung eines Gegners auf dem Schirm bleiben. Der Spieler muss sich besonders in Acht nehmen, nicht zu kollidieren, da sie unzerstörbar sind. Man manövriert also langsam, aber dafür auf verschlungenen Wegen.

Auch wenn der Hintergrund in düsterem schwarz gehalten ist, befindet sich das Raumschiff nicht im Weltraum, sondern im Inneren eines überdimensional großen Monsters, das die Erde verschlingen will. Dies kennt man eher von Xenon 2, einem ebenfalls 1989 erschienenen direkten Konkurrenten, der wegen seines immensen Erfolges später auch auf diverse Spielkonsolen portiert wurde. Das erste Level ist bei beiden vertikal scrollend und die fremdartig-organische Spielwelt ist voller obskurer Alien-Kreaturen.

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Schaffst du das erste Level?

Die 3 anschließenden Level von Dominator sind hingegen horizontal angelegt. Hier und beim Erwerb von Power-Ups weicht das Spiel dann von seinem berühmten Konkurrenten Xenon 2 ab: Nicht durch Geld in einem Cyber-Geschäft von einem außerirdischen Verkäufer, sondern klassisch durch Aufsammeln von Extra-Boxen während des Flugs kommt man an bessere Waffen.

Man kann sein Schiff mit einem Laser, nach hinten gerichteten Kanonen, Raketenwerfer und Autofeuer aufmotzen. Nach Sieg über den Endgegner am Ende jeden Levels fährt man allerdings erstmal wieder in der Basis-Ausstattung fort. Man baut sich so gesehen jeweils das Raumschiff erst während des Flugs durchs Level auf, um dann mit der geballten Schussgewalt den Boss niederzuringen.

Nachteilig für den Spieler ist allerdings, vor Erreichen des Level-Abschlusses ein Leben zu verlieren. Denn dann verliert er zusätzlich zu einem der drei Leben auch sämtliche Power-Ups und spielt an bestimmten Save-Points weiter. Dies kann schnell unangenehm werden, da die üppigen gegnerischen Wellen an diesen – später im Level liegenden – Stellen mit der Standardkanone oft kaum noch pariert werden können. Dies wiederum führt zu weiteren Verlusten von Lebenspunkten und das Spiel ist nach einem ebensolchen Fehler meist schon ganz schnell wieder vorbei.

Aber nur ein erlaubter Fehler in den immer schwieriger werdenden, da immer intensiver gegner-bestückten, langen Leveln plus einem ausdauernd standhaltenden Endgegner verwandelt Dominator in einen wahren Albtraum.

Gern wäre ich auf diesem durch einen antreibenden Hintergrundsoundtrack begleitet worden, was aber nicht mal die Amiga-Version hergegeben hat. Nur die Soundeffekte trösten über die Stille hinweg.

Das eigentliche Ziel von Dominator ist der Eintrag in die Highscoreliste. Denn die blutunterlaufenen Augen des Verrückten, der Dominator durchgespielt hat, sehen am Ende nur einen lapidaren „Well-Done“-Bildschirm: keine großen Worte für den Retter der Welt. Der Score bemisst sich dabei übrigens nach der zurückgelegten Strecke und ist daher als solcher schon Aussage genug: „Der Weg ist das Ziel“.

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